TouriSpo Magazin

Ägypten ja oder nein - Was man bedenken sollte

In meinem Beruf habe ich das seltene Glück, meine beiden größten Leidenschaften zu vereinen: das Reisen und das Schreiben. Für eine Woche reinen Strandurlaub konnte man mich schon als Kind nicht begeistern. Damals begnügte ich mich damit, meine Eltern auf der Autofahrt Richtung Süden mit italienischen Vokabeln und Fakten aus dem Reiseführer zu behelligen. Während meines Studiums der... Mehr erfahren
erstellt am 2 Nov 2015

Ist es dort momentan nicht gefährlich für Touristen? In Ägypten bekommen doch immer alle Magen-Darm-Beschwerden? Und wann ist eigentlich die beste Reisezeit? Wer überlegt, seinen Urlaub in Ägypten zu verbringen, für den stellen sich zunächst einmal viele Fragen. Im folgenden Teil unseres Ägypten-Specials versuchen wir, die wichtigsten zu beantworten.

1. Ist es aktuell nicht zu gefährlich, um nach Ägypten zu reisen?

Zentraler Schauplatz der Revolution: Der Tahrir-Platz in Kairo
© Daniela Wallner Zentraler Schauplatz der Revolution: Der Tahrir-Platz in Kairo

Seit der Revolution im Jahr 2011 erlebt das Land am Nil eine nie dagewesene Tourismuskrise. Da die politische Situation unbeständig ist und es immer wieder zu Demonstrationen, blutigen Auseinandersetzungen unterschiedlicher Gruppierungen und Anschlägen kommt, haben viele Touristen Angst davor, ins Land zu reisen. Das ist absolut verständlich und nachvollziehbar. Aufgrund unserer persönlichen Reiseerfahrungen sowohl vor als auch nach der Revolution können wir folgendes sagen: Sicherheit, vor allem die der Touristen, ist in Ägypten ein sehr ernstgenommenes Thema. Sowohl die Polizei als auch das Militär sind immer und überall präsent. Bei Fahrten durch die Wüste muss man zahlreiche Kontrollpunkte passieren und der Zugang zu wichtigen Sehenswürdigkeiten wird streng überwacht. Wir haben uns zu keinem Zeitpunkt unserer Reisen unsicher gefühlt oder hatten gar Angst. Wer aber im Urlaub nicht mit einem so großen Polizeiaufgebot konfrontiert werden möchte, für den ist dieses Land vielleicht nicht das richtige Ziel. Vor der Reise sollte man regelmäßig die Hinweise des Auswärtigen Amtes verfolgen. Solange hier nicht eine Reisewarnung für die Zielregion verhängt wird und man sich an die angegebenen Verhaltensempfehlungen hält, sollte ein Urlaub, auch im Landesinneren, kein Problem sein.

2. Bekommt man von ägyptischem Essen Magen-Darm-Beschwerden?

Wohnraum in einem nubischen Dorf bei Assuan
© Daniela Wallner Wohnraum in einem nubischen Dorf bei Assuan

Nicht grundsätzlich. In den Hotels sowie auf den Nilschiffen kann man ohne Bedenken alles essen. Zudem sollte man wissen, dass oft nicht unverträgliche Nahrung, sondern falsches Verhalten in der heißen Wüstensonne für Magen-Darm-Probleme verantwortlich ist. In den Sommermonaten ist es ratsam, während des Tages auf eisgekühlte sowie kohlensäurehaltige Getränke zu verzichten. Am besten eignen sich stilles Wasser und warmer Tee als Durstlöscher. Zudem sollte man über den Tag verteilt lieber nur kleinere Mengen essen (was bei umfangreichen Hotelbuffets zugegebenermaßen oft schwierig ist). Dagegen, auch einmal landestypische Kost zu probieren, spricht grundsätzlich nichts, allerdings lieber in einem Restaurant und nicht an den Straßenimbissen. Grundsätzlich sollte man aufpassen, was einem von der gastfreundlichen Bevölkerung angeboten wird: Eine Einladung zum Tee in einem Nubierdorf in Assuan lehnt man besser dankend ab, denn das Wasser wird hier nicht abgekocht.

3. Muss ich mich an bestimmte Kleidungsvorschriften halten?

Schultern und Knie sollte man schon aufgrund der Sonne am besten bedecken
© Sven Eisenrauch Schultern und Knie sollte man schon aufgrund der Sonne am besten bedecken

Im Vergleich mit unserer Redakteurin erscheint die Cheops-Pyramide noch imposanter

Nun ja, müssen tut man zunächst einmal gar nichts. Die ägyptische Bevölkerung ist von der arabischen Kultur geprägt, daher halten sowohl Männer als auch Frauen für gewöhnlich auch im Sommer Knie und Ellenbogen bedeckt. Sie sind es allerdings gewohnt, dass vor allem weibliche Touristinnen aus Europa häufig etwas „spärlicher“ bekleidet sind. Daher sind an den ägyptischen Sehenswürdigkeiten Tanktops und Hotpants heute keine Seltenheit mehr. Wer möchte, darf sich gerne anpassen und kann dann zumindest die Schultern mit einem Tuch bedecken. Grundsätzlich steht es aber jedem frei, das zu tragen, was er für angemessen hält. Bedenken muss man aber auch, dass Kleidung der beste Sonnenschutz ist! Daher sollte man bei Besichtigungstouren am besten immer etwas zum Überziehen dabei haben, um sich vor der gefährlichen Sonneneinstrahlung zu schützen.

4. Wann ist die beste Reisezeit?

Halb neun in Luxor: Gemütliche 29 Grad Sonne ;-)
© Daniela Wallner Halb neun in Luxor: Gemütliche 29 Grad Sonne ;-)

Das kommt im Prinzip darauf an, was man vor hat. Wer einen Badeurlaub am Roten Meer plant, für den eignet sich der ägyptische Sommer von April bis Oktober am besten. Ab November spricht man in Ägypten vom „Winteranfang“ – hier kann man zwar tagsüber immer noch mit Temperaturen von bis zu 25 Grad Celsius rechnen, dafür weht aber häufig ein sehr kühler Wind. Wer dagegen eine Nilkreuzfahrt mit vielen kulturellen Besichtigungen machen möchte, für den bieten sich die gemäßigteren Wintermonate eher an. Grundsätzlich lohnt sich eine Reise nach Ägypten aber während des ganzen Jahres. Bei unserem Trip im Juli 2015 hatten wir eine Tagestemperatur von durchschnittlich 41 Grad Celsius. Da die Luft in Ägypten sehr trocken ist, hält man die Hitze dort deutlich besser aus als hierzulande. Daher waren auch längere Besichtigungen in dieser Zeit gut machbar. Sicher hängt das aber vom persönlichen Hitzeempfinden und der eigenen Wohlfühltemperatur ab. Grundsätzlich sollte man im Sommer niemals ohne Kopfbedeckung, eine gute Sonnenbrille und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor unterwegs sein!

5. Stimmt es, dass ägyptische Händler sehr aufdringlich sind?

Die Straßen zu den Tempelanlagen sind häufig von Basaren gesäumt
© Daniela Wallner Die Straßen zu den Tempelanlagen sind häufig von Basaren gesäumt

Ja, das stimmt. Die Wege zu den Sehenswürdigkeiten sind häufig von kleinen Basaren gesäumt. Dort wird man von den Verkäufern geradezu belagert. Am besten blickt man immer geradeaus und geht direkt auf sein Ziel zu – nicht ablenken lassen. Wenn das nicht hilft: Ein klar formuliertes „La, shukran!“ – zu deutsch „Nein, Danke!“ – sorgt meist für Ruhe.

Wissen sollte man auch, dass es in Ägypten üblich ist, jedem, der etwas für einen tut, Trinkgeld zu geben. Häufig haben die Menschen ein so niedriges Grundeinkommen, dass das Trinkgeld wesentlicher Bestandteil ihres Lebensunterhalts ist. Auf Nilkreuzfahrten wird das Trinkgeld meist pauschal abgerechnet und unter allen Mitarbeitern verteilt. Davon ausgenommen sind Reiseführer, die in der Regel freiberuflich arbeiten und sich ebenfalls über ein eigenes Trinkgeld als Anerkennung für ihre Arbeit freuen.

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