Die Bretagne, das „Land der Legenden“, ist stolz auf seine Kultur und zeigt dies nach außen. Das Volk wahrt seine Identität und pflegt die unverkennbaren keltischen Wurzeln. Diese kannst du vor allem in der Musik, den traditionellen Trachten, der Religion oder der Sprache erkennen. Aber auch in der Mystik, die das Land umgibt.
Land der Legenden – Auf den Spuren von König Artus
Zwischen Mythos und Wahrheit bewegen sich die zahlreichen Legenden, die in der Bretagne erzählt werden. Die Geschichte des Landes, die keltischen Einflüsse und die sagenumwobenen Gedenkstätten inmitten der geheimnisvollen Heidelandschaft haben sicher zum Beinamen „Land der Legenden“ beigetragen. Begebe dich im Wald von Brocéliande auf die Spuren des Zauberer Merlins und seines Freundes König Artus! Lass dich auf dem Château de Fougères von der Fee Mélusine verzaubern oder tauche ein in die mystische Welt der Megalithen von Locmariaquer und der Menhir-Reihen von Carnac! Zwischen den Megalithen sollen nachts die Korriganen (schelmische Elfen) umherhüpfen, während in Carnac römische Soldaten versteinert wurden und in ihren Gefechtsreihen erstarrten. Die Dolmengräber von La Roche-aux-Fées hingegen wurden von Feen erbaut. Zudem sind die sieben heiligen Gründer der Bretagne noch heute Mittelpunkt zahlreicher Bittgänge und werden sehr verehrt.
Das kulturelle Erbe der Halbinsel
Besonders stolz sind die Bretonen auf ihre eigene Sprache, das etwas eigentümlich klingende Brezhoneg. Es ist ein Relikt aus der Zeit der Kelten und hat sich relativ unverfälscht erhalten. Noch rund 200.000 Bewohner sprechen die letzte lebende keltische Sprache Europas. Sogar viele Verkehrsschilder sind zweisprachig. Auf bretonisch heißt die Bretagne „Breizh“ – diesem Wort wirst du immer wieder begegnen, denn mit dem Ausspruch „Be Breizh!“ wünschen die Bretonen guten Freunden Glück oder Erfolg und laden dazu ein, sich von der Bretagne begeistern zu lassen.
Neben der Sprache beweisen die Bretonen auch mit ihrer Tracht immer wieder Treue zur Tradition. So kannst du Frauen und Männer in ihren alten Trachten durch die Straßen der Dörfer schlendern sehen. Besonders auffällig sind dabei die hohen Kopfbedeckungen der Damen. Häufig siehst du die traditionelle Kleidung bei Dorffesten, bei denen das bretonische Zusammengehörigkeitsgefühl zelebriert wird.
Auch die bretonischen Volksfeste, die sogenannten Fest-noz, stehen für das kulturelle Leben in der Bretagne. Besonders im Sommer erlebst du zahlreiche Festivals und kannst dich von den verschiedensten Rhythmen fesseln lassen. Zu den bekanntesten und beliebtesten Festivals gehören das Festival du Bout du Monde, Les Vieilles Charrus in Carhaix, das Festival de Cornouaille, das Festival des Filets Bleus in Concarneau oder das Festival Interceltique in Lorient. Tausende Besucher kommen jährlich hierhin um gemeinsam zu feiern. Daneben finden nautische Großereignisse in der Bretagne regen Anklang, schließlich ist das Meer nie weiter als 100 Kilometer entfernt. Die Segelregatten Route du Rhum, La Solitaire du Figaro oder die Semaine du Golfe du Morbihan sind bei den Besuchern sehr beliebt.
Kulinarische Köstlichkeiten
In der bretonischen Küche spielt das Meer eine große Rolle, denn Fisch, Meeresfrüchte und sogar Seetang finden hier Verwendung. Daneben zählen Crêpes (Pfannkuchen aus Buchweizenmehl) zu den bekanntesten landestypischen Gerichten. Obwohl Frankreich als Land des Weines gilt, bevorzugen die Bretonen vielmehr Bier und Cidre zur Untermalung des Essens. Auch Chouchen, ein alkoholisches Getränk auf der Basis von Honig, wird gerne getrunken. Schleckermäuler werden vom traditionellen Kuchen Far Breton und den leckeren Butterkeksen Galettes bretonnes nicht genug bekommen.