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Erste Hilfe unterwegs: Was tun bei einem Notfall auf Wanderungen

Als Redakteurin bei TouriSpo habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Seit September 2016 bin ich leitend für den Content auf dem Freizeitportal TouriSpo sowie auf dem Wintersportportal Skigebiete-Test zuständig. Die Berge faszinieren mich schon immer und auf Skiern bin ich zum ersten Mal im Kindergarten... Mehr erfahren
aktualisiert am 31 Jul 2025

Wandern bedeutet Freiheit, Ruhe und Nähe zur Natur. Ob im Nationalpark Berchtesgaden, auf den Höhenwegen des Schwarzwalds oder entlang der Moselsteige – überall in Deutschland zieht es Menschen auf die Wege, um abzuschalten und die Landschaft zu genießen. Doch so idyllisch eine Tour auch beginnt, ein Notfall kann jederzeit eintreten. Ein falscher Tritt, eine plötzliche Kreislaufschwäche oder ein Sturz am Hang reichen aus, um die Wanderung abrupt zu beenden. In solchen Momenten kommt es auf schnelles und besonnenes Handeln an. Erste Hilfe unterwegs kann Leben retten, und die richtige Vorbereitung macht den entscheidenden Unterschied.

Die wichtigsten Telefonnummern

Gleich zu Beginn einer Wanderung lohnt es sich, die wichtigsten Kontakte griffbereit zu haben und ins Handy einzuspeichern. Die zentrale Notrufnummer 112 gilt europaweit und verbindet dich automatisch mit der nächstgelegenen Rettungsleitstelle – egal ob du medizinische Hilfe, die Feuerwehr oder die Bergrettung brauchst. Die Nummer 110 ist die direkte Nummer zur Polizei, etwa bei Straftaten, vermissten Personen oder verdächtigen Beobachtungen.

Darüber hinaus können lokale Nummern von Krankenhäusern, Ärzten oder Apotheken über Dienste wie dastelefonbuch.de schnell gefunden werden – insbesondere mit Standortfreigabe eine praktische Hilfe, wenn man sich in der Gegend nicht auskennt. Wer diese Informationen parat hat, spart im Ernstfall wertvolle Zeit.

Unfallstelle sichern und Erste Hilfe leisten

Kommt es zu einem Sturz – eine der häufigsten Unfallursachen auf Wanderwegen – ist es entscheidend, die Unfallstelle zu sichern und für nachfolgende Wanderer sowie Rettungskräfte gut sichtbar zu markieren. Besonders in alpinen Regionen wird dies von der Bergwacht und dem Deutschen Alpenverein immer wieder betont.

Bei leichten Verletzungen gilt es, Blutungen zu stillen und verletzte Körperteile ruhigzustellen. Ist ein Erste-Hilfe-Set zur Hand, kann schnell gehandelt werden. Auch Kreislaufprobleme treten häufiger auf, als man denkt – gerade bei Hitze, langen Anstiegen oder zu wenig Flüssigkeit. In solchen Fällen hilft es, die betroffene Person flach zu lagern und ihre Beine leicht zu erhöhen, um den Kreislauf zu stabilisieren.

Bei Bewusstlosigkeit oder starken Verletzungen muss sofort der Notruf über die europaweit gültige 112 gewählt werden. Eine exakte Standortangabe ist hier besonders wichtig – viele Wanderwege sind mit Markierungen oder Nummern versehen, die auf offiziellen Karten oder in Wander-Apps zu finden sind. Diese Informationen erleichtern es den Rettungskräften, den Unfallort schnell zu erreichen. Gerade in bergigen oder bewaldeten Gegenden kann das entscheidend sein.

Ein oft unterschätzter Aspekt ist die Erreichbarkeit. In manchen Gebieten, etwa im Bayerischen Wald oder im Schiefergebirge, gibt es noch Funklöcher. Wer dort unterwegs ist, sollte mit Apps vorsorgen, die GPS-Koordinaten speichern oder Notrufe über SMS ermöglichen. Auch das Wissen über nahegelegene Schutzhütten oder bewirtschaftete Almen kann im Notfall hilfreich sein – besonders bei schlechtem Wetter oder einbrechender Dunkelheit.

Eigene Sicherheit und gute Vorbereitung als Schlüssel

Bei aller Hilfsbereitschaft sollte die eigene Sicherheit niemals vernachlässigt werden. Die Bergwacht warnt regelmäßig davor, sich als Ersthelfer selbst in Gefahr zu bringen – etwa durch riskante Kletteraktionen oder unüberlegte Rettungsversuche. Deshalb gilt: Situation einschätzen, Umgebung beachten, Hilfe organisieren und dann gezielt handeln. Zur Vorbereitung gehört auch, sich regelmäßig in Erster Hilfe schulen zu lassen – etwa bei Organisationen wie dem DRK oder den Johannitern. Gerade wer oft und gerne in der Natur unterwegs ist, profitiert von einem sicheren Umgang mit Notfallsituationen.

Neben Grundwissen zählen auch Ausrüstungsdetails: Ein kleines, wasserdicht verpacktes Erste-Hilfe-Set, eine Rettungsdecke, möglichst eine Trillerpfeife und ein aufgeladenes Handy gehören in jeden Rucksack. In alpinen Regionen ist zusätzlich ein Blick auf das Wetter und Offline-Karten ratsam. Doch nicht nur praktische Hilfe ist gefragt – auch mentale Stärke spielt eine große Rolle. Wer in einer kritischen Situation Ruhe bewahrt, vermittelt Sicherheit und hilft, Panik zu vermeiden. Auf viel begangenen Wegen wie im Allgäu oder Elbsandsteingebirge zeigt sich oft: Solidarität unter Wanderern kann entscheidend sein.

Verantwortung übernehmen – für sich und andere

Statistiken der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung zeigen, dass die meisten Wanderunfälle glimpflich verlaufen. Dennoch kommt es jedes Jahr zu tausenden Rettungseinsätzen. Mit der richtigen Vorbereitung, Achtsamkeit und dem Bewusstsein für mögliche Risiken wird aus einer kritischen Situation kein Drama, sondern eine bewältigbare Herausforderung. Erste Hilfe auf Wanderungen ist Ausdruck von Verantwortung – für andere, aber auch für sich selbst. Wer vorbereitet ist, sorgt dafür, dass das Erlebnis Natur auch in unerwarteten Momenten sicher bleibt.

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