TouriSpo Magazin

Salzburger Land – Region des Monats Juli

In meinem Beruf habe ich das seltene Glück, meine beiden größten Leidenschaften zu vereinen: das Reisen und das Schreiben. Für eine Woche reinen Strandurlaub konnte man mich schon als Kind nicht begeistern. Damals begnügte ich mich damit, meine Eltern auf der Autofahrt Richtung Süden mit italienischen Vokabeln und Fakten aus dem Reiseführer zu behelligen. Während meines Studiums der... Mehr erfahren
erstellt am 6 Jul 2015

Die Kulturstadt Salzburg, weitläufige Almen und der Nationalpark Hohe Tauern mit dem eindrucksvollen Großvenediger – das Salzburger Land ist eine vielfältige Destination und unsere Region des Monats Juli. Wir werfen einen Blick auf die bewegte Geschichte des österreichischen Bundeslandes, nehmen euch auf eine Reise durch die unterschiedlichen Landschaften mit und zeigen euch, in welch unterschiedlichen Gestalten ihr in der Region auf das Element Wasser trefft.

Von Salzherren, geistlichen Machthabern und musikalischen Genies

Vom Siedlungsgebiet der Kelten zur modernen Ferienregion – das Salzburger Land kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Heute erstreckt es sich über die Landschaften Flachgau, Tennengau, Pinzgau, Pongau sowie Lungau und ist mit einer Fläche von gut 7.000 km² das viertgrößte der neun Bundesländer in Österreich. Teil der Alpenrepublik wurde es endgültig aber erst 1816 nach dem Wiener Kongress. Dass es davor jahrhundertelang ein Fürsterzbistum gewesen war, hebt die Geschichte von den übrigen Bundesländern ab. Zeugen der abwechslungsreichen Vergangenheit begegnen dir in der ganzen Region, auf deren Spurensuche wir uns nun begeben wollen.

Der weiße Schatz unter Tage

Auf der Bergmannsrutsche geht es ins Innere der Salzwelten
© salzwelten.at Auf der Bergmannsrutsche geht es ins Innere der Salzwelten

Der Name lässt es bereits erahnen: Es ist das Salz, das die historische Entwicklung des Landes wie kaum etwas anderes beeinflusste. Wurden die natürlichen Solequellen bereits in der Jungsteinzeit 4.000 v. Chr. genutzt, waren es schließlich die Kelten, die etwa 600 v. Chr. begannen, professionell in den Bergen Salz abzubauen. Deren Stollensystem verlief schon auf einer Länge von 4,5 Kilometern! Das „weiße Gold“ verhalf der Region zu einem großen Reichtum, vor allem am Dürrnberg im Tennengau. Das dort ansässige Salzbergwerk, die Salzwelten Hallein, kannst du heutzutage besuchen. Es geht dabei tief ins Innere des Berges und zum Salzsee, den du sogar mit einem Schiff überquerst. Die interaktive Ausstellung erklärt dir darüberhinaus, wie Salz abgebaut wird. Mit der Eintrittskarte kannst du im Anschluss kostenlos das rekonstruierte Keltendorf neben dem Bergwerk besichtigen.

Die Ära der Fürsterzbischöfe

Zum (vorläufigen) Ende des Salzabbaus kam es durch die Besetzung der Römer. Für 500 Jahre sollten sie die Region bewohnen, ehe diese im 6. Jahrhundert dem Herzogtum der Baiern zufiel. Der Heilige Rupert, der heutige Schutzpatron des Salzburger Landes, wirkte im 8. Jahrhundert darauf hin, dass Salzburg Erzbistum wurde – ein einschneidender Moment in der Geschichte des Landes!

Die Fürsterzbischöfe prägten das Stadtbild Salzburgs
© Günter Breitegger / Tourismus Salzburg GmbH Die Fürsterzbischöfe prägten das Stadtbild Salzburgs

Schließlich konnte es so im 14. Jahrhundert als Fürsterzbistum Salzburg zu einem größtenteils eigenständigen Staat werden. Die Blütezeit und Macht der Fürsterzbischöfe sollte beginnen! Über Jahrhunderte hinweg lenkten sie fortan die Geschicke der Region und prägten entscheidend das Stadtbild Salzburgs: Sie gaben die prachtvollen Bauwerke in Auftrag, für die die Altstadt heute zum UNESCO Welterbe zählt. Diese Verbindung zwischen geistlicher und weltlicher Macht kannst du seit 2014 aus einer ganz neuen Perspektive erleben. Verschlossene Türen wurden wieder geöffnet und Mauern aufgebrochen, damit das DomQuartier zu einem 1,3 Kilometer langen Rundweg einladen kann. Du erkundest dabei die Residenz, den Salzburger Dom sowie das Kloster St. Peter.

Den Reichtum verdankten die Machthaber dem Salzhandel, der seit dem 12. Jahrhundert wieder aufgeblüht war, ebenso wie den Goldbergwerken im Gasteiner- und Raurisertal. Etwa zehn Prozent des weltweiten Goldes stammte im 15. und 16. Jahrhundert aus den Salzburger Bergen! Wenn du dich heute auf die Spuren der Schatzgräber machen möchtest, fährst du am besten im Pinzgau ins Raurisertal. Oberhalb von Kolm-Saigrun führt der Tauerngold-Rundwanderweg zu den Ruinen alter Seilbahnanlagen sowie einer Unterkunft der Knappen. Außerdem wanderst du zum Goldberggletscher.

Musikalisches Salzburg

Das Geburtshaus in der Getreidegasse 9 ist nicht zu übersehen
© Tourismus Salzburg GmbH Das Geburtshaus in der Getreidegasse 9 ist nicht zu übersehen

Auch kulturell spielt(e) Salzburg über die Jahrhunderte hinweg eine wichtige Rolle und bietet heutzutage rund 4.000 Veranstaltungen für Kunst- und Kulturliebhaber. So ist Salzburg ohne Wolfgang Amadeus Mozart wohl kaum denkbar. In der „Mozartstadt“ begegnet er dir an vielen Stellen. Ein Besuchermagnet ist dabei sein Geburtshaus in der Getreidegasse 9, wo er, solange er nicht auf Konzertreisen war, seine Kindheit und Jugend verbrachte. Seit 1880 ist hier ein Museum untergebracht, in dem auf drei Stockwerken unter anderem Instrumente, Briefe und Gemälde ausgestellt sind, die dir das Wunderkind und seine Familie näher bringen. Möchtest du länger auf den Spuren des Musikgenies wandeln, empfiehlt sich der Mozart-Radweg. Die erste Etappe führt von Salzburg nach Unzing; die gesamte Tour verläuft auf 452 Kilometern zu weiteren Wirkungsstätten in Bayern und Tirol und zurück nach Salzburg.

Aber nicht nur mit klassischer Musik verbindet man Salzburg. In diesem Jahr feiert die Stadt 50 Jahre „The Sound of Music“. Der Oscar prämierte Film, der auf dem gleichnamigen Musical basiert, zählt zu den meistgesehenen Streifen der Geschichte und ist vor allem in Übersee Kult. Gedreht wurde er an einigen Originalschauplätzen in Salzburg, schließlich erzählt er die wahre Geschichte der Familie Trapp, die in den 30er Jahren einen erfolgreichen Familienchor gründete, Österreich aber nach dem Einmarsch der Nazis Richtung Amerika verlassen musste. Einen der Drehorte kannst du im Schloss Hellbrunn im Süden Salzburgs besuchen. Hier steht in der Parkanlage der Pavillon, in dem Liesl, eines der Trapp Kinder, das berühmte Lied "I am 16 going to 17" singt. Das Schloss ist außerdem für seine Wasserspiele bekannt und beherbergt die älteste Freilichtbühne Europas. Schließlich war auch Fürsterzbischof Markus Sittikus, der das Schloss im 17. Jahrhundert errichten ließ, bereits ein großer Fan von Kunst und Gesang.

>> Teil 2: Almgenuss und Gipfelglück

Video

Salzburg - Die Bühne der Welt | 00:40
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