TouriSpo Magazin

Südtirols kulturelle Highlights

In meinem Beruf habe ich das seltene Glück, meine beiden größten Leidenschaften zu vereinen: das Reisen und das Schreiben. Für eine Woche reinen Strandurlaub konnte man mich schon als Kind nicht begeistern. Damals begnügte ich mich damit, meine Eltern auf der Autofahrt Richtung Süden mit italienischen Vokabeln und Fakten aus dem Reiseführer zu behelligen. Während meines Studiums der... Mehr erfahren
erstellt am 4 May 2015

Kultur bedeutet in Südtirol vor allem Alltagskultur. Kunstgalerien, Museen und Freilandanlagen beschäftigen sich mit dem Leben von Südtirols Bewohnern in verschiedenen Zeitaltern und Epochen. Dazu kommen zahlreiche sehenswerte Kirchen, Burgen und Schlösser, in denen sich ebenfalls, im Gegensatz zum barocken Prunk anderer italienischer Regionen, die Einfachheit des alpinen Lebens widerspiegelt.

Erlebte Geschichte

Ötzi - der "Mann aus dem Eis"
© Daniela Wallner Ötzi - der "Mann aus dem Eis"

Eines der kulturellen Must-Sees ist das Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen. Hauptattraktion ist die Dauerausstellung um einen der bedeutendsten Funde in der Geschichte der archäologischen Forschung: den Ötzi. Der „Mann aus dem Eis“ ist hier in einer hochkomplexen Kühlzelle aufbewahrt und kann über ein Wandloch bestaunt werden. Zudem werden die Umstände seines Fundes im Museum näher beleuchtet und aufgezeigt, wie Ötzi vermutlich gelebt hat und wie er zu Tode gekommen sein könnte. Die Ausstellung bietet zahlreiche interaktive Elemente und ist damit auch für einen Besuch mit Kindern absolut geeignet.

Mehr über die Bewohner der Steinzeit gibt es im Archeoparc Schnalstal im Meraner Land zu erleben. Auf dem rund 4000 Quadratmeter großen Freilandgelände erfährst du alles über die Menschen der Kupferzeit. Neben der Besichtigung von drei nachgebauten jungsteinzeitlichen Hütten kannst du hier auch selbst aktiv werden: In Workshops lernst du, wie man Speerspitzen herstellt oder welche Pflanzen und Früchte die Vorfahren der Südtiroler angebaut haben.

Regionale Künstler

Holzkunst in Gröden
© Südtirol Marketing; Foto: Max Lautenschläger Holzkunst in Gröden

Artefakte der Kultur Grödens kannst du im Museum Gherdëina in St. Ulrich in Gröden bestaunen. Ausgestellt sind hier unter anderem liebevoll gestaltete Holzspielzeuge aus der Zeit vor 1940, Plastiken und Skulpturen sowie Malereien des Grödner Kunstmalers Josef Moroder Lusenberger. Auch archäologische Funde aus der Stein- und Eisenzeit befinden sich unter den Ausstellungsstücken. Ein besonderer Besuchermagnet ist die Sonderausstellung zum bekannten Grödner Luis Trenker. Der Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler wurde 1892 hier geboren und war Zeit seines Lebens stark mit seiner Heimatregion verbunden.

Kunstinteressierte kommen in der Galeria Unika, ebenfalls in St. Ulrich in Gröden, auf ihre Kosten. Hier werden Kunstgegenstände, Bilder und Skulpturen von Grödner Künstlern ausgestellt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf holzgeschnitzten Werken, da die Holzschnitzerei im Grödner Tal eine besonders lange Tradition aufweist. Bereits seit dem 17. Jahrhundert gilt die künstlerische Verarbeitung von Holz hier als eigenständiger Kunststil. Vor allem die zu dieser Zeit entstandenen, religiös motivierten Kunstgegenstände wie Kreuze, Heiligenbilder oder auch Altäre, sind von hohem ästhetischen Wert.

Kultur und Natur im Wechselspiel

Die Nymphe im Seerosenteich von Schloss Trauttmansdorff
© Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff Die Nymphe im Seerosenteich von Schloss Trauttmansdorff

Mittelalter-Fans sollten sich die Burgruine Wolkenstein nicht entgehen lassen. Ursprünglich als Höhlenburg auf einer Höhe von 1.600 Metern angelegt, ist die Burg aus dem 13. Jahrhundert auch architektonisch ein absolutes Highlight, wobei heute nur noch die südliche Wand sowie der Vorhof der Festung erhalten sind. Die Burg Wolkenstein markiert die Grenze zwischen dem Grödner Joch und dem Val Gardena und ist mit dem Auto nur schwer zugänglich. Daher bietet es sich an, den Besuch mit einer kleinen Wanderung zu verbinden.

Natur und Kultur im Einklang findest du auch in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff in Meran. Eingeteilt in 80 Gartenlandschaften erblühen hier prächtige Pflanzen aus der ganzen Welt. Hindurch schlängeln sich sonnige Spazierwege, vorbei an grünem Gehölz und duftenden Sträuchern. Eine Besonderheit neben den vielen Exoten ist hier aber der nördlichste Olivenhain Italiens, zu dem ein über 700 Jahre alter Olivenbaum gehört. Die Erlebnisstationen, die dazu anregen, Botanik mit allen Sinnen zu erleben und allerlei interaktive Elemente enthalten, machen die Gärten von Schloss Trauttmansdorff zu einer Attraktion für die ganze Familie.

Zu den Sehenswürdigkeiten in Südtirol

Event-Tipp: Festival der Trachten

Beim Festival der Trachten am 17. Mai am Raiffeisenplatz in Schenna Dorf kannst du gelebtes Südtiroler Brauchtum erleben. Die Veranstaltung geht von 11 Uhr vormittags bis 18 Uhr abends. Nähere Informationen gibt es beim Tourismusverein Schenna.

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