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Beschreibung

Mitten im oberschwäbischen Bad Buchau bringt das Federseemuseum die Welt der Eiszeitjäger, Pfahlbauer und Kelten eindrucksvoll zum Leben. In einer einzigartigen Kombination aus Ausstellung und archäologischem Freigelände erleben Besucher hautnah 15.000 Jahre Menschheitsgeschichte.
Die Dauerausstellung im Federseemuseum
Beginnend bei den eiszeitlichen Rentierjägern führt der Rundgang über die ersten Siedler der Steinzeit bis in die Bronzezeit. Originalfunde aus dem Moor, darunter Holz, Textilien, Pflanzenreste und eines der ältesten bekannten Scheibenräder der Welt, geben Einblicke in den Alltag, den technischen Fortschritt und den Fernhandel vergangener Kulturen.
Auch religiöse Aspekte spielen eine Rolle: Das Moor galt als heiliger Ort für Opfergaben und Rituale. Viele der Funde stammen aus nahegelegenen UNESCO-Welterbestätten und werden im Museum anschaulich in Szene gesetzt. Durch die hervorragenden Erhaltungsbedingungen im Federseeried sind sie einzigartig in Europa. Ergänzt wird die Dauerausstellung regelmäßig durch wechselnde Sonderausstellungen mit verschiedensten Themen.
Das Freigelände
Ein besonderes Highlight ist das weitläufige archäologische Freigelände, das direkt an das Museum anschließt. Hier wurden originale Siedlungsformen auf Grundlage echter Grabungsbefunde in Lebensgröße rekonstruiert: vom altsteinzeitlichen Lagerplatz über die typischen Pfahlbauten der Jungstein- und Bronzezeit bis hin zu einer keltischen Fischfanganlage.
In den Sommermonaten sorgen regelmäßig wechselnde Mitmachaktionen, Vorführungen und Veranstaltungen für lebendige Museumserlebnisse. Das Museum bietet zudem ein vielfältiges pädagogisches Programm für Schulklassen sowie kreative Workshops und Führungen für Familien, Gruppen und Erwachsene.
Entstehung und Geschichte
Die Ursprünge des Federseemuseums reichen bis ins Jahr 1919 zurück, als es unter dem Namen "Museum für Vor- und Frühgeschichte des Federseegebiets“ ins Leben gerufen wurde. Ziel war es, die bedeutenden archäologischen Funde aus dem Federseeried, einem der fundreichsten Feuchtbodenareale Mitteleuropas, zu dokumentieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In den Anfangsjahren war das Museum zunächst in verschiedenen provisorischen Unterkünften untergebracht, bevor es in den 1960er Jahren ein eigenes Museumsgebäude erhielt.
In den folgenden Jahrzehnten wurde die Sammlung stetig erweitert, parallel dazu intensivierten sich die wissenschaftlichen Grabungen im Moorgebiet. Die außergewöhnliche Erhaltung organischer Materialien im feuchten Boden verschaffte der Region internationale Aufmerksamkeit.
Seit 2003 ist das Federseemuseum ein Zweigmuseum des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg und dient heute als zentrale Anlaufstelle zur Vermittlung der UNESCO-Welterbestätten im Federseeried.
Anfahrt
Das Federseemuseum liegt im oberschwäbischen Kurort Bad Buchau, eingebettet in die Landschaft rund um den Federsee. Das Museum ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.
Wer mit dem Auto anreist, folgt der B30 (Ulm–Friedrichshafen) bis zur Ausfahrt Bad Schussenried und fährt von dort über die L283 und L275 weiter nach Bad Buchau. Alternativ erreicht man den Ort auch über die B312 und die L267. Öffentliche Parkplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Museum.
Auch mit Bus und Bahn ist die Anreise problemlos möglich: Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Bad Schussenried und Aulendorf. Von dort verkehren regelmäßig Busse bis zur Haltestelle "Hauptstraße“ in Bad Buchau. Der Fußweg von der Haltestelle zum Museum beträgt nur wenige Minuten.
Barrierefreiheit: Die Dauerausstellung ist barrierefrei zugänglich. Für das teils unebene Freigelände wird eine Begleitperson empfohlen.