Beschreibung
Auf einem 70 Meter hohen Jurafelsen über dem Altmühltal thront die Burg Prunn, die zu den besterhaltenen Burgen Bayerns zählt. Vom Burghof, der über die Holzbrücke über den Halsgraben zugänglich ist, eröffnen sich dir in westliche Richtung herrliche Ausblicke über das Altmühltal und den Main-Donau-Kanal. Die unregelmäßige Gruppierung der Wohngebäude der Burg ergab sich aus dem Zwang, sie den Gegebenheiten des Geländes anzupassen.
Der „Prunner Codex“
Die Burg Prunn ist unter anderem für den Fund einer Originalhandschrift des Nibelungenliedes, des sogenannten „Prunner Codex“ bekannt. Die viertälteste vollständige Handschrift des berühmtesten mittelhochdeutschen Heldenepos gelangte 1575 in die herzogliche Bibliothek nach München und befindet sich heute in der Bayerischen Staatsbibliothek München.
Dauerausstellung „Burg Prunn und das Nibelungenlied“
Bei einem Rundgang durch die Burg kannst du in die Geschichte der Anlage, ihrer Bewohner und die unterschiedlichen Facetten des Nibelungenliedes eintauchen. Du erfährst Spannendes zum Lebensalltag auf der Burg und zu Themen wie Jagd, Kleidung, Recht, Turnierwesen und Festlichkeiten im Mittelalter. Bestaune dabei den Renaissance-Wohnbau, den großen gotischen Saal, gotische Portale oder aufwändige Wandmalereien. An manchen Stellen lädt die Ausstellung sogar zum Mitmachen ein.
Entstehung und Geschichte
Die genaue Entstehungsgeschichte der Burg ist nicht bekannt. Zu den ältesten Bauteilen gehört der 31 Meter hohe Bergfried. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Burg Prunn im Jahr 1037 als Besitz von Wernherus de Prunne. Vom 11. bis zum 16. Jahrhundert wechselten mehrfach die Besitzer. So herrschten hier unter anderem die mächtigen Adelsfamilien der Laaber und Fraunberger. Im Jahr 1822 ging die Burg schließlich an Bayern. Bereits fünf Jahre später setzte sich König Ludwig I. von Bayern für die Erhaltung der Burganlage als historisches Denkmal ein. Seit 1946 ist sie im Besitz der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen.
Zwischen 1950 und 1951 sowie 2008 und 2010 wurden an der Burganlage Restaurierungsarbeiten durchgeführt.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Die Burg Prunn ist aus verschiedenen Richtungen gut zu erreichen. Wenn du über die Autobahn A9 anfährst, nimmst du am besten die Ausfahrt Denkendorf. Von da geht es über Pondorf und Riedenburg bis nach Prunn. Reist du über die Autobahn A3 an, ist es am einfachsten, wenn du die Ausfahrt Parsberg nutzt. Über Hemau und Riedenburg gelangst du nach Prunn. Fährst du bei deiner Anreise über die Autobahn A93 kannst du an der Ausfahrt Abensberg abfahren und der Straße über Kehlheim nach Prunn folgen. Im Ort angekommen folgst du der Beschilderung nach „Schloß Prunn“. Dein Auto kannst du in der Nähe der Burg auf kostenlosen Parkplätzen abstellen.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:
Wenn du den Zug für deine Anreise nutzen möchtest, kannst du bis zum Bahnhof von Saal/Donau fahren. Von dort fahren Busse bis nach Nußhausen oder Prunn. Vom Ort führt ein Fußweg hinauf zur Burg.