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Beschreibung
Im Stadtkern Aschaffenburgs befindet sich das Schloss Johannisburg, das bis 1803 als die zweite Residenz der Mainzer Kurerzbischöfe diente. Die Vierflügelanlage ist nicht nur ein bedeutender Schlossbau der deutschen Spätrenaissance, sondern bietet seinen Besuchern auch im Inneren mit Schauräumen und Sammlungen an klassizistischem Mobiliar einen Einblick in die fürstliche Lebensweise. Es sind im Schloss auch die Gemäldegalerie als Zweigmuseum der Bayrischen Staatsgemäldesammlungen, die Schlosskapelle, die Paramentenkammer mit Teilen des ehemaligen Mainzer Domschatzes und die Kanzel sowie die Portalskulpturen zu besichtigen.
Einzigartig ist auch die Licht- und Toninstallation am Altar der Schlosskapelle. Das in den Jahren 1609 bis 1613 geschaffene Hauptwerk wird mit seinen fast 150 Relieffiguren und den 31 Alabasterskulpturen durch die Technik zum Leben erweckt. Ein Highlight im Schloss Johannisburg ist auch die weltweit größte Korkmodellsammlung antiker Bauten. Insgesamt repräsentieren 45 Architekturmodelle aus Kork detailgenau das antike Rom. Darunter zählen das berühmte Kolosseum mit über drei Metern Durchmesser, die Triumphbögen oder das Pantheon.
Der Besuch kann mit einem zehnminütigem Spaziergang durch den Schlossgarten zum Pompejanum verbunden werden.
Entstehung und Geschichte
Das Schloss Johannisburg wurde unter dem Kurerzbischof Johann Schweikard von Kronberg in den Jahren 1605 bis 1614 errichtet. Als Grundlage für diesen Neubau diente die mittelalterliche Vorgängerburg, von der allerdings nur der fünfte Turm, der Bergfried, übernommen wurde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erfuhr das Schloss unter dem Architekten Emanuel Joseph von Herigoyen eine klassizistische Umgestaltung, bevor es dann dem Zweiten Weltkriegs mit schweren Zerstörungen zum Opfer fiel. Danach wurden das Äußere und das Innere des Schlosses wiederhergestellt, sodass bereits 1964 die ersten Schauräume eröffnen konnten. Bis heute werden Teile des Schlosses wie der Ridingersaal, das Turmzimmer, die Treppenhalle oder der Schlosshof für Veranstaltungen genutzt.
Anfahrt
- Für Autos gibt es vor dem Schloss und an der Suicardustraße Parkmöglichkeiten
- Wer mit dem öffentlichen Nahverkehr anreist, kann den Bus bis zur Haltestelle „Stadthalle“ nehmen. Von dort sind es nur fünf Gehminuten zum Schloss.