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Beschreibung
Der Black Canyon of the Gunnison gilt als Geheimtipp unter den Nationalparks. Die knapp 80 Kilometer lange Schlucht ist teilweise nicht breiter als 335 Meter, aber bis zu 823 Meter tief. Keine andere Schlucht in Nordamerika verbindet eine solche Tiefe und Enge mit einem extremen Gefälle. Dies drückt sich auch in ihrem Namen aus: So schmal ist die Schlucht, dass sie in der Tiefe kaum Sonnenstrahlen erreichen können und die Wände dort fast schwarz erscheinen – ein wahrer Black Canyon also.
Black Canyon of the Gunnison ist einer der vier Nationalparks in Colorado. Wenn du die außergewöhnliche Landschaft besuchen möchtest, kannst du sowohl den Süd- als auch den Nordrand erkunden. Da diese aber nicht durch eine Brücke verbunden sind, musst du eine Fahrt von zwei bis drei Stunden einplanen, wenn du von der einen auf die andere Seite wechseln möchtest.
Sowohl im Norden als auch im Süden kannst du den Canyon auf vielfältige Weise entdecken. Auf beiden Seiten befindet sich eine Straße, die mit mehreren Aussichtsstellen lockt. Hier musst du nur beachten, dass die Straße am Nordrand nicht geteert und im Winter gesperrt ist. Es lohnt sich aber auch, das Auto für längere Zeit stehen zu lassen. Es gibt einige Wanderwege – befestigt und unbefestigt – oder du erkundest die beeindruckende Umgebung auf einem Pferderitt. Der Gunnison bietet zudem die Möglichkeit zum Fischen oder zum Kajaken, was aber aufgrund der starken Strömung nur sehr erfahrenen Sportlern empfohlen wird. Im Winter kannst du im Nationalpark langlaufen oder eine Tour mit den Schneeschuhen unternehmen. Dank der Campingplätze am Süd- und Nordrand kannst du auch im Park übernachten.
Beliebter bei Besuchern ist der Südrand. Hier gibt es mehr Aussichtspunkte als im Norden sowie das South Rim Visitor Center, in dem du mehr zum Black Canyon erfahren kannst und dir die Ranger bei Fragen weiterhelfen können. Am Südrand solltest du dir die Painted Wall nicht entgehen lassen. Sie ist mit 690 Metern die höchste vertikale Felswand Colorados und fast zweimal so hoch wie das Empire State Building. Ihren Namen hat sie von den weißen Streifen, die das Gestein überziehen. Sie wirken, wie wenn sie jemand hingemalt hätte. Am Südrand gibt es zudem die Möglichkeit, zum Gunnison zu fahren. Hierfür biegst du kurz nach dem Eingang rechterhand auf die East Portal Road. Beachte bitte, dass die Straße sehr steil ist und enge Kurven aufweist. Fahrzeuge, die länger als 6,7 Meter sind, dürfen sie nicht befahren.
Entstehung und Geschichte
Seit zwei Millionen Jahren formt der Fluss Gunnison den Black Canyon of the Gunnison. Da der Fluss auf seiner Strecke durch die Schlucht ein durchschnittliches Gefälle von 18 Meter pro Kilometer aufweist, kann er eine solche Kraft entfalten, sich durch zwei Milliarden Jahre altes Gestein aus dem Präkambrium zu graben. Bevor der Fluss gestaut wurde, rauschte er teilweise mit einer Kraft von 2,75 Millionen PS durch den Black Canyon.
Um die einzigartige Landschaft und ihre Bewohner zu schützen, wurde der Black Canyon of the Gunnison im Jahr 1999 zum Nationalpark erklärt. Bereits seit den 30er Jahren setzten sich die Bürger der Gegend dafür ein, konnten aber zunächst nur erreichen, dass der Canyon 1933 in die Reihe der National Monuments aufgenommen wurde. Seit 1999 stehen nun 22,5 Kilometer der Schlucht unter dem besonderen Schutz eines Nationalparks.
Anfahrt
Der Park befindet sich rund 400 Kilometer südwestlich von Denver.Um zum Südrand zu gelangen, fährst du von Denver aus zunächst Richtung Gunnison über den US-Highway 285 und schließlich den US-Highway 50. Kurz vor Montrose auf den Colorado-Highway 347 wechseln. Kommst du aus dem Westen, fährst du bis Grand Junction auf der Interstate 70. Hier beginnt der US-Highway 50, dem du bis kurz hinter Montrose folgst, bis du auf den Colorado-Highway 347 triffst.Ist der Nordrand dein Ziel, wechselst du bei Delta, das sich ebenfalls am US 50 befindet, auf den CO 92.