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Beschreibung
Sie ist eine der eindrucksvollsten Landschaften der Bretagne – die Côte de Granite Rose am Ärmelkanal. Der rund zehn Kilometer lange Küstenabschnitt zwischen Perros-Guirec und Trébeurden fasziniert, wie der Name schon verrät, mit seinen einzigartigen, rosa leuchtenden Granitfelsen.
Die bizarren Steinformationen, die wie zufällig an der Küste aufgetürmt erscheinen, sind bis zu 20 Meter hoch und erinnern an einen natürlichen Skulpturenpark. Eingerahmt wird der Naturschauplatz von einer üppigen Pflanzenpracht, hellen Sandbuchten und malerischen Häfen. Das 25 Hektar umfassende Areal wurde als nationales Kulturgut eingestuft und lockt jährlich über eine Million Besucher an.
Bizarre Felsformationen
Die spektakulärsten Gebilde besitzen sogar Namen. Im Hafen von Ploumanac’h erhebt sich der bekannteste Granitfels, der auch „Napoleons Hut“ genannt wird. Er erinnert an den Dreispitz des französischen Feldherren und spielte sogar eine wichtige historische Rolle. Am 3. April 1943 sandte die BBC mit der Frage „Befindet sich Napoleons Hut noch immer in Perros-Guirec?“ das Signal für den bewaffneten Widerstand gegen die Deutschen. Nur wenige Meter weiter entdeckst du das Oratorium von Saint-Guirec. Dabei handelt es sich um eine kleine Kapelle mit vier Säulen aus dem 14. Jahrhundert. Im Zentrum steht eine Heiligenstatue. Einige weitere imposante Steinansammlungen tragen teils merkwürdige Namen wie „Crêpe-Haufen“, „Pilz“ oder „Hexe“. Beim längeren Hinschauen kannst du noch zahlreiche weitere Formen erkennen.
Besonders viele der riesigen rosafarbenen Granitblöcke findest du rund um den Leuchtturm von Ploumanac’h. Das sich auf einer felsigen Landspitze erhebende Leuchtfeuer ist ein beliebtes Fotomotiv. Wie seine Umgebung besteht der Leuchtturm vollständig aus dem rosa Granitgestein. Zusammen mit den bizarren Felsformationen, den traumhaften Sandbuchten und dem blauen Meer gibt er ein fabelhaftes Bild ab.
Die Côte de Granit Rose erkunden
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Küstenabschnitt zu erkunden. Wer gerne zu Fuß geht oder Rad fährt, kann dem Zöllnerpfad folgen. Rund um die Landspitze Pointe de Ploumanac’h führt dich der Weg entlang der Rosa Granitküste und bietet herrliche Ausblicke auf die imposanten Felsen und das Meer. Außerdem kannst du dabei die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt der bretonischen Nordküste entdecken. Aufgrund der gewaltigen Gezeiten sind zudem Wattwanderungen zu vorgelagerten Inseln möglich.
Auch vom Wasser aus sind die Steinformationen eine Augenweide. Beispielsweise auf einer Bootstour zu den Sept-Îles oder zur Blumeninsel Île de Bréhat eröffnet sich dir ein traumhaftes Panorama. Besonders in den Abendstunden, wenn die untergehende Sonne die Granitblöcke in verschiedensten Gelb-, Orange- und Rottönen erstrahlen lässt, bildet die Côte de Granite Rose eine prachtvolle Kulisse.
Rund um die Rosa Granitküste gibt es zudem zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch lohnen.
Entstehung und Geschichte
Der eindrucksvolle Rosengranit entstand bereits vor rund 300 Millionen Jahren durch geologische Prozesse im Oberkarbon. Im Laufe der Zeit wurden die über dem Granit liegenden Erdschichten durch die Kraft von Wind und Wasser abgetragen und legten so die bizarre Küstenlandschaft frei. Seine charakteristische Färbung erhält der Stein durch die Mineralien Hämatit und Alkalifeldspat. Weltweit gibt es neben der Côte de Granit Rose nur zwei Küstenabschnitte mit der gleichen Charakteristik: auf der Mittelmeerinsel Korsika und in China.
Wissenswertes
- Côte de Granit Rose - die Rosa Granitküste gehört zu den 15 bestbewerteten Ausflugszielen in Frankreich.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Die Rosa Granitküste liegt im Norden der Bretagne. Du erreichst sie von Süden kommend ganz einfach, indem du der D767 bis nach Lannion folgst und dort auf die D788 wechselst. Diese verläuft an der Küste entlang, vorbei an Perros-Guirec, Trégastel und Trébeurden, den drei Hauptorten an der Côte de Granit Rose. Von Westen und Osten kommend nimmst du die D786 bis nach Lannion und fährst dann ebenfalls auf der D788 bis zur Küste.