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Beschreibung
Der Dogenpalast (Palazzo Ducale) war in der Republik Venedig dank seiner Funktion als Justiz- und Regierungsgebäude sowie als Wohnsitz des Dogen das Zentrum der Macht. 120 Dogen residierten in den Jahren zwischen 679 und 1797 dort. In den Anfangszeiten der Republik wurde der Doge noch im Palast durch eine Volksversammlung gewählt. Später versammelte sich dort der Große Rat, der die Mitglieder der Regierung stellte.
Besichtigung
Obwohl der Palast schon von außen beeindruckt sollte man es auf keinen Fall verpassen, die prunkvoll eingerichteten Innenräume zu besichtigen. Sie bestechen mit oppulentem Stuck und künstlerisch verzierten Decken. Ein besonderes Highlight ist der große Ratssaal mit seinen Fenstern sowohl zur Lagune als auch zum Innenhof, dessen hintere Wand durch das berühmte Ölgemälde des Malers Jacopo Tintoretto, „Das Paradies“ verziert wird.
Über die Seufzerbrücke ins Gefängnis
Die berühmte Seufzerbrücke führt schließlich in einen ganz besonderen Teil des des Palazzo Ducale: Das Gefängnis. Einige Gefängniszellen, wie die „Pozzi“, die bei Hochwasser unter Wasser standen, oder die „Piombi“, bleigedeckte Zellen in denen die Hitze unerträglich war, sind noch heute erhalten. Der wohl bekannteste Insasse dieser Bleizellen war der Verführer Giacomo Casanova.
Entstehung und Geschichte
Im neunten Jahrhundert zunächst nur aus Holz errichtet wurde der Palazzo Ducale im Laufe der Zeit mehrmals durch schwere Brände zerstört. Dank seiner zentralen Rolle in der Republik wurde er allerdings von zahlreichen Architekten stets wieder aufgebaut, erweitert und umgestaltet.
1419 hatte der Dogenpalast dann in etwa sein heutiges Aussehen erlangt. Er gilt als einer der bedeutendsten Profanbauten der Gotik und ist ein Konglomerat verschiedener Bauteile. Man kann Übergänge von der Gotik in die Renaissance sowie ab und an auch orientalische Elemente entdecken. Besonders beeindruckend ist die Porta della Carta, die den Durchgang zum Innenhof des Palastes darstellt und direkt an den Markusdom anschließt.
Auf einem Sockel des Tores befindet sich die vor einem geflügelten Markuslöwen kniende Statue des Dogen Francesco Foscari. Symbolisch wird hier dargestellt, dass der Doge lediglich ein Diener der Republik (verbildlicht durch den Markuslöwen), nicht jedoch ihr Herrscher ist.
Der dahinterliegende Innenhof, der der Bevölkerung frei zugänglich war, wurde früher für Dogenkrönungen, Feste, Amtshandlungen sowie die jährliche Stierhatz genutzt.
Anfahrt
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:
Mit den Linien 1 und 2 (Haltestellen Vallaresso oder San Zaccaria) kommst du direkt zum Markusplatz.