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Beschreibung
Neuseelands größter Nationalpark
Mit über 12.500 km² Fläche ist der Fiordland-Nationalpark der größte neuseeländische Nationalpark. Das Areal umfasst die gebirgige Südwestspitze der Südinsel und somit den größten Teil der Region Fiordland. Diese ist die am dünnsten besiedelte Region Neuseelands. Während die Westküste von zahlreichen Fjorden, wie beispielsweise dem Milford Sound oder dem Doubtful Sound, geprägt ist, kennzeichnet den Osten eine weitverzweigte Seenlandschaft. Rund eine halbe Million Besucher erkunden jedes Jahr den Fiordland-Nationalpark. Die Hauptsaison reicht von Oktober bis April, besonders beliebt bei den Touristen ist die nordwestliche Region rund um Te Anau und den Milford Sound.
Eindrucksvolle Naturkulisse
Atemberaubende Fjorde, spektakuläre Wasserfälle und imposante Gipfel machen den Nationalpark zu einer der schönsten Gegenden des Landes. In den uralten Regenwäldern, die sich an die Berghänge schmiegen, ist eine reiche Vielfalt an Flora und Fauna heimisch. Die Westseite der bis zu 2.746 Meter hohen Gebirgskette gehört zu den regenreichsten Gebieten der Erde. Hobby-Ornithologen können im Nationalpark zudem zahlreiche Vogelarten, wie die Südinseltakahe, Dickschnabelpinguine und Neuseeländische Seebären, entdecken.
Aktivitäten im Fiordland-Nationalpark
Wandern
Durch den Fiordland-Nationalpark ziehen sich insgesamt 648 Kilometer Wanderwege. Neben zahlreichen kurzen Strecken kann das Gebiet auch auf einigen Mehrtagestouren erkundet werden. Besonders beliebte Wanderstrecken sind in Neuseeland die berühmten „Great Walks“, von denen drei durch den Fiordland-Nationalpark verlaufen. Der Milford Track, der Routeburn Track und der Kepler Track versprechen einmalige Erlebnisse in der unberührten Natur. Daneben gibt es auch viele weniger berühmte Touren, die aber nicht minder spektakulär sind.
Kajaktouren, Angeln und Tauchen
Einige Fjorde und Seen können mit dem Kajak oder Kanu entdeckt werden. Der Lake Te Anau und der Lake Manapouri sind, besonders wegen der dort lebenden wilden Forellen, bei Anglern sehr beliebt. Taucher können in den Fjorden Tiefseepflanzen beobachten, die nur hier nahe an der Oberfläche wachsen. Außerdem sind Begegnungen mit Delfinen, Seebären oder Pinguinen möglich. Am Milford Sound befindet sich auch eine trocken zugängliche Unterwasserbeobachtungsstation. Außerdem ermöglicht ein ziviles U-Boot spannende Tauchgänge.
Bootstouren und Rundflüge
Auf dem Milford Sound werden Bootstouren angeboten. So können Besucher des Nationalparks die umliegende Natur vom Wasser aus beobachten und sich von deren Ursprünglichkeit in den Bann ziehen lassen. In Te Anau und Manapouri werden zudem umweltfreundliche Touren durch weniger zugängliche Fjorde angeboten. Auch aus der Luft hat man einen spektakulären Blick auf die Landschaft des Fiordland-Nationalparks.
Landschaftliche Highlights
Zu den landschaftlichen Höhepunkten des Nationalparks zählt der Milford Sound. Der 16 Kilometer lange Fjord wurde aufgrund seiner schroffen Schönheit vom Dichter Rudyard Kipling sogar als achtes Weltwunder beschrieben. Auch der Doubtful Sound – mit 421 Metern der tiefste Fjord Neuseelands – ist ein wahres Naturparadies. Hier finden Tümmler, Seebären und Pinguine einen geeigneten Lebensraum.
Entstehung und Geschichte
Der Fiordland Nationalpark wurde 1952 eingerichtet und bildet seit 1990 zusammen mit dem Westland-, dem Mount-Cook- sowie dem Mount-Aspiring-Nationalpark und kleineren Schutzzonen die Te Wahipounamu World Heritage Area (Weltnaturerbe der UNESCO). Der Name Te Wahipounamu geht dabei auf das begehrte Mineral der Region zurück und bedeutet übersetzt Grünstein-Ort.
Jahrtausende alte Fjorde
Schon einige Jahrtausende älter als der Nationalpark sind die Fjorde. Die u-förmigen von einem Gletscher geformten und vom Meer gefluteten Täler brauchten rund 100.000 Jahre für ihre Entstehung. Die letzten Details der 14 Fjorde an der südwestlichen Ecke des Landes wurden von der jüngsten Eiszeit vor 10.000 Jahren hinzugefügt. Dem Maori-Glauben zufolge wurden die Fjorde vom riesigen Steinmetz Tute Rakiwhanoa geschaffen, der die steilen Täler mit einem Beil aus dem Stein meißelte.
Siedlungsgeschichte
Das Gebiet des bis heute unzugänglichsten Teil Neuseelands ist nur spärlich besiedelt. Zwar jagten schon die Ur-Maoris hier Fisch und andere Tiere oder sammelten Jade in den Flüssen, jedoch wurden sie in dem Gebiet nicht wirklich sesshaft. Erst viel später suchten europäische Seefahrer und Walfänger in den Fjorden Schutz und errichteten erste kleine Siedlungen. Aufgrund des überwiegend steilen und schwer zugänglichen Terrains, der unglaublichen Abgeschiedenheit der Region und dem nassen Klima werden aber nur die härtesten Siedler hier sesshaft.
Wissenswertes
- Fiordland-Nationalpark gehört zu den 10 bestbewerteten Ausflugszielen in Neuseeland.
Anfahrt
Te Anau ist mit rund 2.000 Einwohnern die größte Stadt der Region. Sie ist am einfachsten über den SH 94 zu erreichen. Von Queenstown aus folgt man dem SH 6 in südliche Richtung und wechselt bei Lowther über den SH 97 auf den SH 94, der bis nach Te Anau führt. Auch der Milford Sound ist über den SH 94 erreichbar.