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Beschreibung
Das "schiefe Haus" an der Blau
Das Fischerviertel lockt mit purer Idylle mitten in Ulm. Kleine Gässchen, schicke Fachwerkhäuschen, kleine Brücken und Plätze, und gemütliche Cafés und Gaststätten sorgen für die Wohlfühlatmosphäre. Eines der Highlights des Viertels ist das „Schiefe Haus“. Seinen Namen hat das Haus von seiner Lage über dem kleinen Fluss Blau. Die Südseite steht in der Blau und senkt sich mit der Zeit immer weiter. Heute, nach der umfassenden Sanierung, ist das „Schiefe Haus“ ein exklusives Hotel - mit schrägen Wänden. Es spiegelt die Geschichte des Fischerviertels wieder. In diesem Haus, so wie in vielen anderen, lebten ursprünglich Fischer. Im Keller wurde noch ein Bassin entdeckt.
Die Häuser der Gerber
Die Geschichte des Fischereiviertels wurde auch durch die Gerber geprägt. Die Geber bauten ihre Häuser an die Blau und versahen sie mit Plattformen, von denen aus sie die Häute spülen konnten. Die Häuser der Gerber, die den Angriffen des Zweiten Weltkrieges standhielten, wurden restauriert und verleihen heute dem Fischerviertel sein typisches idyllisches Flair.
Historische Stätten reihen sich hier aneinander
Ebenso charakteristisch für das Viertel sind seine vielen Mühlen. Insgesamt sieben Mühlen stehen an den Blauarmen im Fischerviertel, die älteste davon ist die Isaakenmühle. Doch es gibt noch weitaus mehr Gebäude zu bestaunen: Vom 14. -19. Jahrhundert war der Weinhof durch den Weinmarkt ein besonderer Handelsplatz. Hier befindet sich auch das Schwörhaus, jedes Jahr am „Schwörmontag“ dem Ulmer Feiertag hält der Oberbürgermeister vom Ulm vom Balkon aus eine Rede über das vergangene Jahr. Er erneuert außerdem den historischen Eid auf die Stadtverfassung, die als „Großer Schwörbrief“ bezeichnet wird und aus dem Jahr 1397 stammt. Heute sind im Schwörhaus auch das Haus für Stadtgeschichte und das Ulmer Stadtarchiv beheimatet.
Hier auf dem Weinmarkt befindet sich seit 2012 auch wieder eine Synagoge. Die ehemalige Synagoge, die von den Nazis zerstört wurde, lag nur unweit von hier. Gegenüber vom „Schiefen Haus“ befindet sich das "Ulmer Münz". Das Haus diente im 17. Jahrhundert als Münzstätte, später auch als Schleif- und Ölmühle, eine Wasserrad zeugt heute noch von seiner Vergangenheit.
Auch das „Schöne Haus“ ist einen Besuch wert, seinen Namen verdankt es, ähnlich dem „Schiefen Haus“ auch seinem Mangel an rechten Winkeln im Inneren. Hier lebten einst Schiffermeister. Eine Malerei an der Hauswand des schönen Hauses berichtet noch von seinem ehemaligen Bewohnern. Das Gemälde zeigt die Stadt Belgrad, es erinnert an die Truppentransporte der Schiffsleute zur Zeit der türkische Kriege.
Herzstück des Fischerviertels ist der Saumarkt - noch bis ins 20. Jahrhundert wurde hier noch ein Schweinemarkt abgehalten. Alle vier Jahre findet hier am Saumarkt das sogenannte „Fischerstechen“ statt, über hundert kostümierte Teilnehmer versammeln sich hier zum Festzug. Nach dem Stechen wird dann auf dem, Fischerplätzle zusammen bis in die Nacht hinein gefeiert.
Anfahrt
Das Fischerviertel befindet sich in der historischen Altstadt von Ulm.