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Beschreibung
Das Kloster Maulbronn ist eine Klosteranlage im Städtchen Maulbronn unweit von Pforzheim. Es gilt als das am besten erhaltene Kloster nördlich der Alpen und darf seit 1993 den Titel UNESCO Weltkulturerbe tragen. Die Architektur der Klosteranlage ist äußerst interessant, da sie Merkmale der Frühgotik, Spätgotik und der Romantik vereint. Es werden zahlreiche Themenführungen angeboten, bei denen man in das mittelalterliche Klosterleben eintauchen kann.
Westlicher Eingangsbereich
Der Hauptzugang befindet sich im Westen der Klosteranlage. Besucher betreten das Areal durch den Torturm, der aus dem 15. Jahrhundert stammt. Wer genau hinsieht, kann an der zur Stadt gerichteten Seite den Falz für eine Zugbrücke erkennen, die dort angebracht war. Direkt an das Tor schließt sich das Apothekerhaus an. Außerdem ist das Frühmesserhaus zu sehen, in dem einst der Mönch wohnte, der die Frühmesser für Gäste hielt. Heute beherbergt es einen Teil des Klostermuseums. Gegenüber befindet sich das Remisengebäude, das aus dem 19. Jahrhundert stammt. Mauerreste lassen darauf schließen, dass sich hier einst eine Kapelle befand, die mehrmals umgebaut wurde.
Klosterhof mit Wirtschaftsgebäuden
Die Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude des Klosters machen rund die Hälfte des Geländes aus. Gebäude aus Stein sowie Fachwerkhäuser aus verschiedenen Epochen stehen hier nebeneinander. Das wohl beeindruckendste Gebäude ist der Fruchtkasten, der 45 mal 25 Meter misst und aus dem 13. Jahrhundert stammt. Hier wurden die Erzeugnisse aus der Landwirtschaft gelagert. Heute dient das Gebäude als Stadthalle. Folgt man der westlichen Klostermauer, so gelangt man zur Wagnerei und zur Schmiede sowie zu einem weiteren Speichergebäude. Gegenüber der Schmiede ist der Marstall zu finden, der um 1600 umgebaut wurde und seitdem markante Rennaissance Giebel trägt. Seit der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts befindet sich das Maulbronner Rathaus in diesem Gebäude.
Im Nordwesten der Klosteranlage ist der Hexenturm zu finden, daran angebaut is der Melkstall. Außerdem befindet sich hier die Mühle. Das Innere des Klosterhofes wird von drei großen Fachwerkhäusern geprägt. Im mittleren Gebäude aus dem Jahre 1550 befindet sich heute ein Restaurant. Im danebenliegenden Gebäude ist die Klosterverwaltung zu finden.
Klausur und Klosterkirche
Das Herz der Klosteranlage bildet natürlich die Kirche mit den Klausurgebäuden. Dieser Teil ist architektonisch sehr interessant, weil sich Elemente von der Frühgotik bis zur Romantik durchmischen. Die Baugeschichte der Gebäude ist bis dato nicht vollständig nachzuvollziehen. Hier gibt es die großen Säle, wie zum Beispiel den Kapitelsaal oder das Laienrefektorium zu besichtigen sowie den einzig beheizbaren Raum des Klosters: das Kalefaktorium. Der Eingang zur Klausur erreicht man durch den Arkaden- oder Konversengang. Dieser führt zur versteckten Pforte. Außerdem gelangt man über ihn zum Celaarium, wo es mittelalterliche Steinmetzarbeiten zu besichtigen gibt.
Östlicher Hof
Der östliche Hof wird vor allem durch zwei Gebäude geprägt: das Jagdschloss und das Ephorat. Das Ephorat verdankt seinen Namen dem Evangelischen Seminar, das es heute beherbergt, dessen Schulleiter Ephorus genannt wird. Einst diente das Gebäude als Krankenhaus. Das Jagdschloss aus dem Jahre 1588 wurde von Herzog Ludwig von Württemberg erbaut. Das Gebäude ist durch seine beiden seitlichen Rundtürme gut zu erkennen. Heute wird es ebenfalls vom Evangelischen Seminar genutzt.
Außerdem können in diesem Teil der Klosteranlage noch die Mauerreste des Pfründhauses besichtigt werden. Das Haus diente als Haus für Pfründner, Träger öffentlicher Ämter, die sich im Alter ins Kloster einkauften, um hier ihren Lebensabend zu verbringen. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude als Armenhaus genutzt, brannte jedoch 1892 ab.
Anfahrt
Mit dem Auto
Auf der B10 fährt man Richtung A81/Vaihingen/Enz/Korntal und wechselt dann auf die B35 Richtung Maulbronn. In Maulbronn gibt es kostenlose Parkplätze für Klosterbesucher.
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit der Bahn gelangt man bis Pforzheim, von wo man mit den Buslinien 734 und 735 zum Kloster gelangt. Von Mai bis Oktober fährt zudem der Klosterstadt-Express. Mit der Buslinie 700 gelangt man außerdem von Bretten-Mühlacker zum Kloster.