Inhalt
Beschreibung
Einmalige und religiöse Malereien
Unmittelbar nachdem du das Innere der Kirche betrittst, wird dir wahrscheinlich die aufwändige Gestaltung der vielen kleinen Seitenaltäre direkt ins Auge fallen, die die verschiedensten Bildarbeiten zeigen. So werden hier viele Heiligenfiguren gezeigt wie die bildhauerischen Darstellungen vom Heiligen Johannes und Maria Magdalena. Neben dem Kreuzigungsbild auf dem Hauptaltar finden sich hier auch Abbildungen des letzten Abendmahls. Zudem kannst du hier die Darstellungen vieler Mariengeschichten betrachten, wie zum Beispiel der Besuch der Maria bei Elisabeth oder die Begegnung mit dem Heiligen Sebastian. Beim Gang durch den Dom kannst du also die einmalige Arbeit der Statuen bewundern und dir somit die religiöse Geschichte dahinter näher bringen lassen.
Musikalische Besonderheiten im Innern der Kirche
In den frühen Zeiten der Kirche verfügte der Dom über keinerlei Musikinstrumente. Obwohl hier 1754 bereits Uraufführungen einiger musikalischer Werke stattfanden, gab es lange Zeit keine Orgel, die diese Kunstform gebührend hätte ausdrücken können. Erst 1767 baute der gebürtige Wiener Paul Hanke eine Orgel, die komplett im Barockstil gehalten wurde. Dieses imposante Stück bescherte den Besuchern der Kirche bis 1908 einige musikalischen Freunden, wurde hiernach aber von Carl Leopold Wegenstein durch eine neuere und moderne Variante ersetzt. Dieses Instrument ist bis zum heutigen Tage in Betrieb und wird über ihre 48 Register auf elektrische Art und Weise zum Laufen gebracht. Seit jeher finden Orgelkonzerte im Dom statt, denn nicht nur dank des neuen Instruments und dessen stetiger Instandhaltung, sondern auch aufgrund der einmaligen Akustik im Inneren bieten sich solche Veranstaltungen geradezu an.
Sehenswürdigkeiten rund um den Dom
Auch der Platz, auf dem der Timișoara Dom zu finden ist, bietet eine ganze Ansammlung von großen Sehenswürdigkeiten, sodass sich die Kathedrale hier in bester Gesellschaft befindet. Unmittelbar vor der Kirche befindet sich die sogenannte Dreifaltigkeitssäule, welche in Wien entstand und 1740 nach Timișoara gebracht wurde. Mitten im Zentrum der Stadt stelle sie die drei größten Übel dar, gegen die Timișoara im Laufe seiner langen Geschichte zu kämpfen hatte: Krankheit in Form der Pest, die vielen Kriege und der damit verbundene Hunger, der die Gegend lange Zeit heimsuchte. Somit stellt die Statue auch gleichzeitig ein Mahnmal dar und erinnert inmitten anderer historischer Denkmäler immer wieder an diese Katastrophen.
Entstehung und Geschichte
Erste Bauphase der Kathedrale
Der Bau des Timișoara Doms begann bereits im Jahre 1736, als Bischof von Falkenstein den Grundstein hierfür legte. Zwar ging der Bau schon damals relativ zügig voran, doch erst unter der Leitung von Nikolaus Stanislavich entwickelten sich die Arbeiten letztendlich so schnell, dass im September 1754 die erste Messe im Dom gefeiert werden konnte. Nach dieser ersten Bauphase befand sich das Gotteshaus jedoch immer noch nicht in seiner formvollendeten Zustand. Von 1755 bis 1774 wurde das Gebäude unter der Leitung des Kaisers selbst ausgebaut und erhielt seine markante Innenausstattung. So entstanden die aufwendigen Holzverzierungen im Inneren der Kirche sowie die großen Stuckverzierungen und weitere dekorativen Mittel. Der Bau des Doms dauerte somit gut 38 Jahre.
Schwere Zeiten für den Dom
Neben den aufwändigen und langwierigen Bauarbeiten am Timișoara Dom spielte dieser immer wieder eine wichtige Rolle in der Vergangenheit der Stadt. Im Krieg gegen die türkischen Truppen von 1788 bis 1790 wurde die Kirche ganz untypisch als Waffenlager genutzt und war somit gleich kurz nach ihrer Fertigstellung Teil eines aufreibenden Geschichtsabschnitts. Auch in der Zeit der Belagerung Timișoaras 1849 blieb der Dom nicht von den Auswirkungen dieses Ereignisses verschont, da die Bewohner Zuflucht im Innern des Kirchenbaus suchten und dieser zwangsläufig im Rahmen mehrerer Angriffe stark beschädigt wurde. Besonders stark mitgenommen wurde der Timișoara Dom hier bei einem Bombenanschlag, der fast das komplette Dach zerstörte. Da die Bürger somit in dem Gebäude eingeschlossen waren, liefen sie hinüber in die Krypta der Kirche, wo viele von ihnen auch umkamen und später beerdigt wurden. Anfang der 80er Jahre wurde die Kirche unter der Leitung von Franz Braun aufwendig restauriert, wobei die so bekannten Verzierungen im Innern von den Gebrüdern Milthalter aus Arad wiederhergestellt wurden.
Bau auf historischem Grund
Der Dom selbst steht seit jeher auf der sogenannten Piața Unirii, was übersetzt so viel bedeutet wie „Platz der Vereinigung“. Dieser Name weist bereits auf die besondere Geschichte des Platzes hin, denn hier fand im Jahre 1919 die Volksversammlung der Banater Schwaben statt, welche einstimmig für den Zusammenschluss der bis dahin getrennten Gebiete waren. Heute stellt der Platz den zentralen Kern der Stadt dar und ist ebenfalls der Größte seiner Art in ganz Timișoara. Solltest du viele Sehenswürdigkeiten auf einem Fleck suchen, bist du an dieser Stelle genau richtig, denn neben dem Dom befinden sich hier noch weitere interessante Gebäude wie der Barockpalast oder das große Kunstmuseum der Stadt.
Anfahrt
Mit dem Auto
Von Arad aus
Du verlässt den Ortskern zunächst über die Strada Condurasilor und fährst hiernach auf die Autobahn A1 auf. Dieser folgst du nun ungefähr für die nächsten 38 km. Hiernach nimmst du die Abfahrt in Richtung Timișoara und wählst im Kreisverkehr die zweite Ausfahrt auf die DJ691. Dieser folgst du, bis du über Dumbrăvița direkt in den Ortskern von Timișoara gelangst.
Von Caransebeș aus
Du fährst zunächst in nördlicher Richtung aus der Stadt hinaus und wechselst hiernach auf die DN 68. Anschließend hältst du dich links und gelangst über die DN6 auf die Kreuzung mit der E70, wo du rechts abbiegst und in Richtung Jupa weiterfährst. Du hältst dich weiterhin auf dem Verlauf der DN 6 und nimmst am folgenden Kreisverkehr die erste Ausfahrt, um auf der Straße zu bleiben. Du orientierst dich nun stets an der DN6, die dich auf direktem Wege nach Timișoara bringt.
Von Denta aus
Du fährst direkt auf die DN59 auf und folgst dieser, bis du über den Boulevard des 16. Dezember direkt in das Ortszentrum von Timișoara gelangst.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Timișoara selber ist besonders gut mit dem Zug erreichbar. So gelangst du auch von weiter entfernten Städten wie Budapest, Wien oder München in die Stadt. Solltest du den nahegelegenen Flughafen Traian Vuia International anfliegen, kannst du von hier aus mit der Buslinie 4 und 4B direkt ins Stadtzentrum fahren.