Finnland ist eine Republik im Norden Europas und zählt seit 1995 zur Europäischen Union. Das Land befindet sich an der Grenze zu Schweden, Norwegen, Russland und der Ostsee. Bei einer Fläche von knapp über 338.000 km², die in etwa der Fläche Deutschlands entspricht, wird Finnland von etwa 5,4 Millionen Einwohner bewohnt. Damit ist Finnland das Land, das am wenigsten besiedelt ist. Die Einwohner befinden sich hauptsächlich im südlichen Gebiet um die Hauptstadt Helsinki. Die Hauptsprachen Finnlands sind Finnisch und Schwedisch, wobei 92 % der Bevölkerung finnisch sprechen.
Geographische Informationen
Finnland kann ich fünf landschaftliche Gebiete eingeteilt werden. Das sind die Küstenebenen Südfinnlands und Österbottens, die Finnische Seenplatte im Landeszentrum, das Finnische Hügelland im Osten und Lappland im Norden.
Die Küstengebiete, hauptsächlich um Österbotten, sind durch Flüsse geteilt und werden vorwiegend landschaftlich genutzt. Die Küstenregion besitzt eine Länge von ungefähr 40.000 km und beinhaltet über 73.000 Inseln.
Zwei Moränenrücken im Süden und Westen Finnlands trennen die Küste von der Finnischen Seenplatte im Inneren des Landes. Mit 42.200 Seen ist sie die größte Seenplatte Europas. Insgesamt besitzt Finnland jedoch 187.888 Seen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Land den Beinamen "Land der tausend Seen" trägt. Finnland ist zudem das waldreichste Land Europas, da das Gebiet zu 86% aus Waldfläche besteht.
Das Finnische Hügelland reicht vom Osten des Landes bis in die südliche Region Lapplands. Das Gebiet wird durch zahlreiche Erhebungen ausgezeichnet, es besitzt jedoch wenig Berge.
Lappland besteht größtenteils aus Wäldern und Moore. Der Nordosten besitzt eine hohe Seendichte und der Norden grenzt an das Skandinavische Gebirge, wovon Finnland jedoch nur im äußersten Nordwesten einen Anteil besitzt. In dem Gebiet befinden sich auch alle Erhebungen, die über 1.000 m reichen.
Geschichtlicher Hintergrund
Befunde weisen nach, dass Finnland ab der letzten Eiszeit, die rund 8500 v. Chr. stattfand, besiedelt wurde.
Während des 12. Jh. führten Schweden und Nowgorod Kreuzzüge durch die Region Finnlands hindurch. Die Grenze zwischen den beiden Mächten, die gleichzeitig die Grenze Ostfinnlands darstellte, wurde im Jahr 1323 im Vertrag von Nöteborg festgelegt. Aufgrund der Tätigkeit der Kirche wurde die Region um Österland zu einem festen Teil Schwedens, das ihnen ab 1362 die Teilnahme an der schwedigschen Königswahl gestattete. Finnland war damit vom Ende des 14. Jh. bis zum 18. Jh. ein Bestandteil Schwedens. Erst mit dem Verlust der Machtstellung Schwedens durch die russische Besetzung während des Großen Nordischen Krieges beendete die Zugehörigkeit Finnlands. Die Besetzung endete mit dem Frieden von Nystad, jedoch erfolgte eine erneute Besetzung in den Jahren 1741 bis 1743. Diese hatte zur Folge, dass die russische Grenze an den Fluss Kymijoki verschoben wurde.
Anfang des 20. Jh. erklärte Finnland Unabhängigkeit und gab sich eine republikanische Verfassung. Ein Jahr später wurde mit Sowjetrussland ein Vertrag geschlossen, aus diesem sich das Gebiet Finnlands erweiterte. Durch den Hitler-Stalin-Pakt im Jahr 1939 wurde Finnland jedoch Russland zugeordnet, was im gleichen Jahr zum Winterkrieg führte. Beim Friedensvertrag ein Jahr später musste Finnland dann einen Großteil des Landes an die Sowjetunion abgeben. 1941 zog Finnland dann mit Deutschland in den Krieg gegen Russland, musste sich jedoch wieder zurückziehen und verlor durch den sogenannten Separatfrieden mit Russland ein weiteres Gebiet. Dadurch mussten auch die deutschen Truppen aus dem Land vertrieben werden, was zum Lapplandkrieg führte. Bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion hatte diese Einfluss auf Finnland. Dieser stürzte das Land jedoch in eine schwere Wirtschaftskrise. Erst mit der KSZE-Konferenz im Jahr 1975 wurde die Stellung Finnlands als neutraler Staat gefestigt. 1995 erwarb Finnland dann eine Vollmitgliedschaft in der heutigen Europäischen Union und erhielt 2002 den Euro als Währung.
Finnland als Urlaubsziel
Finnland ist mit seinem Waldbestand und der Anzahl an Seen ein beliebtes Urlaubsziel für Naturfreunde. Besonders beeindruckend sind die Jahreszeiten, die dem Land viermal pro Jahr ein komplett anderes Aussehen bescheren. Jedesmal verändern sich Farben, Licht, Temperatur und sogar die Geräusche und Gerüche. Es ist verbreitet, dass die Bewohner Finnlands als kühl und distanziert gelten, jedoch ist dies nur ein Gerücht, denn wer die Finnen erstmal näher kennen gelernt hat, der weiß, dass sie sehr zuvorkommend und gastfreundlich sind.