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Routenbeschreibung
Der Drei-Meere-Weg führt, wie der Name schon sagt, an drei Meeren vorbei, dem Loppersumer Meer, der Hieve und dem Großen Meer. Hierzu sollte man allerdings wissen, dass die Ostfriesen die Seen „Meer“ und das Meer „See“ nennen.
Die Tour verläuft durch mehrere Naturschutzgebiete und umrundet dabei den größten Binnensee Niedersachsens, das Große Meer. Der 2009 eröffnete Rundweg führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft zwischen Feuchtwiesen, Feldern und Gewässern. Radfahrer nutzen ihn ebenso wie naturbegeisterte Wanderer. Auch Kinder können die 15 km lange Strecke problemlos meistern, außerdem sind entlang des Weges regelmäßig Schutzhütten oder Sitzmöglichkeiten positioniert, die sich gut für eine Rast eignen. An mehreren Informationspunkten kann man sich zudem über die Tier- und Pflanzenwelt der Region informieren.
Routenführung
Ausgehend vom Meerwarthaus an der Nordostseite des Großen Meeres führt ein Schotterweg zunächst einen knappen Kilometer direkt am nördlichen Ufer entlang bis zum Marscher Tief, einem etwa 15 Meter breiten Gewässer, welches das Große Meer mit dem Kleinen Meer verbindet. Dieses gilt es nun mit einer kleinen Fähre, der sogenannten „Pünte“ zu überqueren. Das Besondere hierbei ist, dass es keinen Fährmann gibt. Stattdessen müssen die Passagiere aus eigener Kraft und mithilfe eines Schwungrads die schwimmende Plattform selbst ans andere Ufer bringen. Dabei werden sie von den wartenden Passagieren am anderen Ufer kräftig angefeuert, sodass die kurze Strecke schnell überwunden ist.
Weiter geht es etwa 1,5 Kilometer entlang des Marscher Tiefs über mehrere kleine Brücken in Richtung „Bedekaspeler Marsch“. Den Wegrand säumen bunte Pflanzen und zahlreiche Sonnenblumen. Die von der Marsch durchzogenen Feuchtwiesen sind Rastplatz für mehrere Vogelarten, wie zum Beispiel den Graugänsen. In der kleinen Siedlung angekommen, kann man die liebevoll gestalteten Häuser und Gärten der Bewohner bewundern. Auch die Straßennamen wie Seerosenweg oder Igelkolbenstraße drücken die Naturverbundenheit der Einheimischen aus. Hinter dem Bedeskaspeler Marsch, abseits des Rundwegs, liegt das Loppersumer Meer, das kleinste der drei Meere.
Anschließend passiert man die kleinen Orte „Groß Sande“ und „Klein Sande“ und folgt dem Feldweg bis zum Kleinen Meer, auch Hieve genannt. An dessen Nordostufers führt ein kleiner Schotterweg nun ca. 650 Meter durch das Ferienhausgebiet „Kleines Meer“ bis zur zweiten Anlegestelle der Pünte. Dieses Mal wird das Marscher Tief auf einer etwas längeren Strecke überquert, da zusätzlich der Zufluss zum Großen Meer überwunden werden muss. Doch dank der einfachen Bedienung ist auch diese Situation schnell gemeistert.
Nachdem man den „Heikeschloot-Kanal“ überquert hat, führt der Weg weiter durch eine idyllische Naturlandschaft in Richtung Forlitz-Blaukirchen. Linker Hand eröffnet sich ein wunderschöner Ausblick auf das Südteil des Großen Meeres. Dieses Binnengewässer ist ein Natur- und Wassersportparadies. Im Uferschilf entdeckt man Reiher und Enten und auf dem Wasser, das nur eine Tiefe von 1,5 Metern hat, tummeln sich Segler, Surfer und Paddler.
Vor dem Ortseingang Forlitz-Blaukirchen liegt direkt am Heikeschloot-Kanal einer von vier Schutzhütten, die sich auf dem Rundweg befinden. Hier empfiehlt es sich, eine kurze Pause einzulegen.
An einer kleinen Gabelung am Ortsanfang geht es links ab in die Blaukirchener Straße. Diesem Feldweg folgt man nun etwa 2,5 Kilometer durch das Naturschutzgebiet an der Südostseite des Großen Meeres bis zur Forlitzer Straße. Von der Hauptstraße zweigt nach ca. 500 Metern links der Warfsweg ab, der nach Bedekaspel führt. Bevor man die Ortsmitte erreicht, folgt man jedoch einem kleinen Weg entlang eines Kanals wieder in Richtung Großes Meer. Am Ende warten mehrere Aussichtstürme, die einen schönen Ausblick über das Schilf auf das Meer bieten.
Nach einem Kilometer weicht die Naturlandschaft einer touristischen Infrastruktur mit Campingplatz, Badestrand, Boots- und Fahrradverleih sowie weiteren Freizeitangeboten. Schon bald erreicht man wieder den Ausgangspunkt, wo es auch wieder Einkehrmöglichkeiten gibt.
Einkehr
Auf dem Rundweg gibt es nur wenige Einkehrmöglichkeiten. In der Bedekaspeler Marsch befindet sich die Gaststätte "Meerkrug", die jedoch nicht immer geöffnet hat. Daher empfiehlt es sich Essen und Trinken mitzunehmen.
Wissenswertes
- Auf dieser leichten Wanderung legst du über 15 km zurück. Im Durchschnitt liegt die Länge der Wanderungen in Niedersachsen bei ungefähr 43 km.
- Drei-Meere-Weg in Ostfriesland gehört zu den 3 bestbewerteten Wanderungen in Niedersachsen.
- Die Wanderung ist für Familien mit Kindern geeignet. Es ist außerdem gestattet, bei dieser Wanderung einen Hund mitzuführen.
- Diese Tour sollte unbedingt mit festem Schuhwerk angegangen werden. Auf dieser Tour gibt es Einkehrmöglichkeiten.
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Highlights der Tour
Der gesamte Rundweg ist von einer wunderschönen Flora und Fauna geprägt. Er führt durch blühende Feuchtwiesen und Felder, in denen sich verschiedene Tiere beobachten lassen sowie abschnittsweise direkt am Schilfufer des Großen Meeres entlang. Doch der Drei-Meere-Weg ist nicht nur landschaftlich reizvoll: Die Überquerung der Kanäle mit der handbetriebenen Fähre, der Pünte, ist sicherlich als Höhepunkt dieser Tour zu bezeichnen.
Varianten
Es gibt die Möglichkeit, am Wasserturm in Emden zu starten und von dort zum Großen Meer aufzubrechen. Die Gesamtlänge des Weges beträgt dann ca. 30 Kilometer.
Benötigte Ausrüstung
Festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung sind empfehlenswert.
Die Wege können problemlos mit einem geländefähigen Kinderwagen oder Sportbuggy befahren werden.
Anfahrt zum Startpunkt
Mit dem PKW
Aus Richtung Hannover kommend verlässt Du die A7 am Walsroder Dreieck und fährst auf der A27 bis zum Bremer Kreuz. Dort biegst Du auf die A1 ab und folgst dieser bis zur Ausfahrt Delmenhorst/Oldenburg. Nun fährst Du auf der A28 über Oldenburg nach Leer und wechselst dort auf die A31, die nach Emden führt. Auf der B210 gelangst Du nun nach Südbrookmerland. Die Parkplätze im Nordosten des Großen Meeres sind ausgeschildert, die Zufahrt erfolgt über die Schöpfwerkstraße.
Wenn Du aus dem Ruhrgebiet (Köln, Essen..) kommst, fährst Du etwa 250 Kilometer auf der A31 bis nach Emden und gelangst von dort über die B210 nach Südbrookmerland.
Mit dem Zug
Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Emden, von dort fährt die Buslinie 410 Richtung Großes Meer.