Inhalt
Beschreibung
Es geschah um das Jahr 1810, als Josef Georg Madersperger ein Gerät erfand, das heute nicht mehr wegzudenken ist: die Nähmaschine. Im Geburtshaus des Kufsteiners befindet sich heute ein kleines Museum, dem du bei einem Spaziergang durch die mittelalterliche Festungsstadt auf jeden Fall einen Besuch abstatten solltest. In einer audiovisuellen Show erfährst du etwas über das Leben und Wirken von Josef Madersperger. Daneben wird auch der, durch die Nähmaschine verursachte, Wandel der Kleidung vom Luxus- zum Massengut näher beleuchtet. Außerdem lernst du im Museum mehr über die Weiterentwicklung der Nähmaschine nach der Ära Madersperger.
Entstehung und Geschichte
Trotz weitreichender Erfindung ein armer Mann
Als Sohn eines Schneidermeisters wurde Josef Madersperger 1768 in Kufstein geboren. Das Schneiderhandwerk wurde ihm praktisch in die Wiege gelegt. Schon früh beschäftigte ihn der Gedanke, eine Maschine zu erfinden, welche die mühsame Handarbeit ersetzen und selbst nähen kann. Nach mehreren Versuchen, unter anderem der Nachahmung einer nähenden Hand, kam ihm um 1810 die entscheidende Idee. Gemäß der Weisheit „Aller Anfang ist schwer“ hatte es Madersperger zu Beginn nicht leicht mit seiner Erfindung, denn außer ihm war zunächst kaum jemand von deren Nützlichkeit überzeugt. Als sie keiner kaufen wollte, schenkte er seine erste, funktionstüchtige Nähmaschine schließlich dem Polytechnischen Institut in Wien.
Da ihm das Geld fehlte, konnte er seine Erfindung nie kommerziell verwerten und verstarb im Jahr 1850 verarmt in einem Wiener Versorgungshaus.
Gerüchte um den wahren Erfinder
Um den wahren Erfinder der Nähmaschine gibt es viele Gerüchte. Manche vertreten die Ansicht, dass ähnliche Erfindungen in Amerika stattgefunden und, ohne Bezug zu Madersperger, ihren Siegeszug um die Welt angetreten haben. Jedoch war der Kufsteiner ohne Zweifel einer der Ersten, die sich über ein maschinelles Schneiderhandwerk den Kopf zerbrachen. Von ihm stammt auch die älteste, funktionstüchtige Maschine, die du heute noch im Technischen Museum Wien bestaunen kannst. Ohne seine Erfindung und den dadurch verursachten Anstoß, hätte sich die moderne Textilindustrie wohl nie so weit entwickeln können.
Anfahrt
Mit dem PKW
Kufstein erreichst du über die Inntalautobahn A93 und die Ausfahrten Kufstein Süd, Nord oder Oberaudorf. Im Zentrum gibt es mehrere Parkplätze und Parkgaragen. Das Nähmaschinenmuseum in der Kinkstraße befindet sich direkt unterhalb der Festung Kufstein und nur wenige Meter vom Rathaus entfernt.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Der Grenzbahnhof Kufstein ist gut an das Fern- wie Regionalnetz der deutschen und österreichischen Bahn angeschlossen. Vom Hauptbahnhof musst du lediglich den Inn überqueren und du befindest dich in der Altstadt. Gehst du beim Rathaus rechts, kommst du in die Kinkstraße.