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Beschreibung
Bei der Burg Piberstein in Traberg handelt es sich um einen weitläufigen und unregelmäßigen Komplex, der um einen massiven Fels herum gebaut wurde. Der Pallas stößt an zwei Seiten an den Felsen an. Der kleine Hof im inneren zeichnet sich vor allem durch die Arkaden mit den toskanischen Säulen im ersten Stockwerk aus. Über einen offenen Torbogen gelangt man in den mittleren Hof, von dem aus eine Treppe zu den Arkaden hoch führt. Von dort aus erschließen sich auch die Wohnräume. Man geht davon aus, dass der weite Hof ursprünglich ein Graben war, der erst später, als die Anlage um eine äußere Umfassungsmauer mit Batterietürmen erweitert wurde, aufgefüllt wurde.
Entstehung und Geschichte
Bis ins 12. Jahrhundert war das Gebiet zwischen Donau und Moldau von dichtem Urwald, dem sogenannten Nordwald, geprägt. Mit steigender Bevölkerungszahl und dem Bedürfnis, die Handelwege zu schützen, wurde der Wald Stück für Stück gerodet und es entstanden befestigte Wehranlagen. Um 1200 beauftragten die Lehensherren von Griesbach und Waxenberg die Familie Piber damit, das Gebiet zu roden und anschließend zu besiedeln. Dabei diente die Burg Piberstein als Schutzanlage sowie als Sitz der Gerichtsbarkeit.
Errichtet wurde die Burg von den Brüdern Rüdiger und Ottokar im gotischen Stil einer Turmburg. Der Kern der Anlage waren ein heute nicht mehr vorhandener Bergfried sowie die Hauptburg, zu der auch ein Innenhof gehört. Im Jahr 1364 starb die Blutlinie der Familie Piber aus. Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Burg daher an Ulrich von Tann verkauft und später durch die Herzöge Rudolf IV und Albrecht III an diverse Familien zum Lehen übergeben.
1427 versuchten die Hussiten, die Burg zu belagern. 1561 kam auf Burg Piberstein der Barockdichter Georg Christoph von Schallenberg, der spätere Statthalter von Niederösterreich und Kommandant der Donauflotte, zur Welt. Im 17. Jahrhundert folgten umfangreiche Erweiterungen der Burg sowie neue Kratzmalereien im Renaissance-Stil im zweiten Innenhof.
1626 wurde die Burg von kaiserlichen Truppen besetzt. Nachdem sie rund 50 Jahre später von Elias Graf Seeau gekauft wurde, diente die Burg fortan keinem Wohnzweck mehr und so setzte allmählich der Verfall ein. In den 1960er Jahren wurde Burg Piberstein unter dem heutigen Eigentümer Dominik Revertera restauriert.
Heute wird die Burg gemeinsam vom Kulturverein Piberstein, den Gemeinden Ahorn und Helfenberg sowie mit der Unterstützung des Kulturamtes der Oberösterreichischen Landesregierung erhalten.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Du folgst der B 38 bis nach Helfenberg. Dort in südliche Richtung auf die Linzer Straße abbiegen und dieser für etwa 500 Meter folgen, bis es links auf Piberberg weggeht. Auf der Schallenberg Bezirksstraße fährst du rund zwei Kilometer und biegst dann links zur Burg ab.