Inhalt
Beschreibung
Die Tempelanlage von Karnak liegt etwa zweieinhalb Kilometer nördlich der Nil-Stadt Luxor und ist die größte ihrer Art in ganz Ägypten. Der Komplex besteht aus mehreren Bezirken: dem Bezirk des Amun-Re, dem des Month und dem der Mut – sie wurden Göttern der altägyptischen Mythologie geweiht. Daneben gibt es hier auch noch den Aton-Tempel sowie das Gem-pa-Aton. Diese beiden Bereiche wurden während der Regierungszeit von Echnaton errichtet, der aus der altägyptischen Mythologie eine monotheistische Religion mit Glauben an den Sonnengott Aton machen wollte.
Tempel und Bezirk des Amun
Besonders herausragend sind die Ruinen des Tempels von Amun, dem wichtigsten Gott der alten Ägypter. Hier stehen insgesamt zehn Pylonen mit einer Breite von maximal 113 Metern, einer Dicke von etwa 15 Metern und einer (geplanten) Höhe von etwa 45 Metern. Der Tempel hat eine Gesamtfläche von etwa 30 Hektar und beinhaltet neben den Pylonen eine beeindruckende Säulenhalle. In der Antike war der Tempel durch eine Allee mit 365 Sphingen mit dem etwa zweieinhalb Kilometer entfernten Luxor-Tempel verbunden. Noch heute kannst du die Überreste dieser Allee sehen. Weiterhin gehören zum Bezirk des Amun die Weiße Kapelle, die Rote Kapelle sowie die Alabasterkapelle und der Heilige See. Auch der Tempel von Ramses III sowie die beiden Tempel, die den Göttern Opet und Chons gewidmet wurden, fallen in diesen Bereich.
Bezirk des Month
Nördlich des Amun-Re-Bezirks befindet sich der 151x155 Meter große Bereich des Month. Vom Eingang des Month-Thempels führt eine Sphingenallee aus 30 menschenköpfigen Sphingen zu einer Kaianlage. Zudem sind hier die Tempel der Maat und des Harpare verortet.
Bezirk der Mut
Der Bereich für die Göttin Mut befindet sich rund 350 Meter südlich dem des Amun-Re und umfasst eine Fläche von 250x350 Metern. Die Tempel des Amun-Re und seiner Frau Mut waren durch eine Allee mit 66 Sphingen verbunden. Hier sind neben einem heiligen See auch noch Überreste eines Geburtshauses, erbaut durch Ramses II, eines Tempels Ramses III sowie des Kamuteftempels zu finden.
Licht- und Tonshow durch die Karnak-Tempel
Besonders sehenswert ist die Anlage bei der bekannten Licht- und Tonshow, die täglich nach Sonnenuntergang stattfindet. Hier wird mit Hilfe von spektakulären Lichteffekten die Bedeutung der Karnak-Tempel für die alten Ägypter und ihre Glaubenswelt dargestellt. Bei Nacht durch den Tempel des Amun zu wandeln, schafft eine wirklich einmalige Atmosphäre und lässt dich die Bedeutung und Monumentalität dieses Ortes besser verstehen. Auf vier Etappen wirst du vom Eingangsbereich bis zum Heiligen See geführt. Die Show ist mit Musik aus Verdis Oper Aida hinterlegt. Die Show findet abwechselnd in deutsch, englisch, französisch und weiteren Sprachen statt.
Entstehung und Geschichte
Die ältesten heute noch erhaltenen Bereiche der Karnak-Tempel stammen aus der 12. Dynastie des Mittleren Reiches und wurden unter König Sesostris I. errichtet. Im Verlauf der Geschichte wurde die Anlage bis in die Zeit der römischen Kaiser immer wieder umgebaut und erweitert. Seit 1979 gehören die Karnak-Tempel zusammen mit dem benachbarten Luxor-Tempel und der Nekropole von Theben (Tal der Könige) zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Amun-Re war während des frühen Mittleren Reiches der Lokalgott der Stadt Theben (heutiges Luxor), weshalb man ihm einen Tempel widmete. Ebenfalls im Komplex von Karnak errichtet wurden ein Tempel für Amuns Frau Mut sowie einer für ihren Sohn Chons. Sie bilden zusammen die sogenannte Triade von Theben. Später folgte ein Tempel für den Gott Month, der in der 11. Dynastie Hauptgott Thebens war.
Anfahrt
Touristen besuchen die Karnak-Tempel in der Regel in Begleitung erfahrener Reiseführer. Du wirst dann bequem mit einem Reisebus von den Nilschiffen oder den Touristenorten am Roten Meer zum Tempelkomplex gebracht. Nur echte Kenner Ägyptens sollten die Tempel auf eigene Faust aufsuchen. Zum einen kann dir der Reiseführer wichtige geschichtliche Hintergrundinformationen zu den Anlagen geben, zum anderen ist so auch gewährleistet, dass du sicher am Tempel ankommst. Ägyptische Städte, und so auch Luxor, haben meist ein eher chaotisches Verkehrsaufkommen. Wer dennoch nicht mit der Reisegruppe fahren möchte, nimmt sich am besten ein Taxi.