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Beschreibung

Die Kellerjochkapelle thront auf 2.344 Metern Höhe in den Tuxer Alpen und gilt als eines der bekanntesten Symbole der Silberregion Karwendel.
Sie befindet sich oberhalb der Bergstation der Kellerjochbahn und ist seit Jahrzehnten Ziel für Pilger, Wanderer und Naturfreunde, die den eindrucksvollen Rundblick auf das Inntal und die Zillertaler Alpen genießen möchten. Der kleine Sakralbau ist nicht nur architektonisch bemerkenswert, sondern bietet auch einen einzigartigen Ort inmitten alpiner Stille.
Wandern und Innehalten in den Tuxer Alpen
Der Aufstieg zur Kellerjochkapelle ist besonders im Sommer beliebt. Ausgangspunkt vieler Wanderungen ist die Bergstation der Kellerjochbahn, von der aus der Gipfel in etwa 45 Minuten erreicht wird. Der Weg führt über gut ausgebaute Pfade mit atemberaubenden Ausblicken auf das Karwendelgebirge und die umliegenden Täler. Von hier reicht der Blick an klaren Tagen bis zur Zugspitze, was die Tour zu einem der eindrucksvollsten Aussichtserlebnisse Tirols macht.
Die Kapelle ist ein Ort der Ruhe, den viele Besucher auch wegen seiner geschichtlichen Bedeutung aufsuchen. Bereits im 19. Jahrhundert errichteten Bergleute hier oben das erste kleine Gotteshaus, um für Schutz beim Arbeiten und Wandern in den Bergen zu bitten. Heute ist das Bauwerk liebevoll restauriert und gehört zur Pfarre Schwaz.
Traditionelles Ereignis: Die Kellerjochmesse
Ein besonderes Ereignis, das jedes Jahr zahlreiche Gläubige und Besucher anzieht, ist die Bergmesse an der Kellerjochkapelle, die meist im Juli oder August stattfindet. An diesem Tag versammeln sich Einheimische, Wandergruppen und Musikkapellen auf dem Gipfel, um unter freien Himmel die Messe zu feiern. Die Veranstaltung ist eines der ältesten kirchlichen Bergfeste Tirols und verbindet gelebte Tradition mit dem Erleben der alpinen Landschaft. Trotz der Höhe herrscht eine familiäre und andächtige Atmosphäre, die Besucher regelmäßig tief beeindruckt.
Tipp: Wer die Kellerjochkapelle möglichst ungestört erleben möchte, sollte den frühen Vormittag oder die Abendstunden wählen. Der Sonnenaufgang über den Zillertaler Alpen ist von hier aus besonders eindrucksvoll, und mit Glück lässt sich in dieser Zeit das seltene Alpenglühen beobachten. Wer sich für Fotografie interessiert, findet an der Kapelle ausgezeichnete Motive zwischen Felsen, Gipfelkreuz und Weitblick.
Entstehung und Geschichte

Die Geschichte der Kellerjochkapelle reicht bis in das Jahr 1888 zurück, als Bergknappen aus Schwaz und Umgebung erstmals den Entschluss fassten, ein Schutzhaus für ihre Gebete zu errichten. Das ursprüngliche Gebäude wurde aus Holz und Steinen der Umgebung erbaut und war über Jahrzehnte Wind und Wetter ausgesetzt. Im Laufe der Zeit kam es mehrfach zu Renovierungen, die das charakteristische Erscheinungsbild der Kapelle prägten.
Nach schweren Winter und Sturmschäden wurde die Kapelle 1956 vollständig erneuert und erhielt ihre heutige Gestalt mit einem kleinen Glockenturm und einer steinernen Außenwand. Seitdem ist sie ein beliebtes Ziel für religiöse Wallfahrten, aber auch für Besucher, die sich für alpine Architektur und lokale Bergkultur interessieren. Die Kapelle steht heute unter Denkmalschutz und gilt als eines der höchstgelegenen kirchlichen Bauwerke Tirols.
Anfahrt
Mit dem Auto: Von Innsbruck oder Kufstein über die Inntalautobahn (A12) bis zur Ausfahrt Schwaz. Von dort weiter zur Talstation der Kellerjochbahn, wo Parkplätze zur Verfügung stehen.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit der Bahn bis Schwaz, anschließend Buslinie Richtung Arzberg oder Zintberg bis zur Kellerjochbahn-Talstation.
Mit der Seilbahn: Von der Talstation Schwaz mit der Kellerjochbahn bis zur Bergstation, anschließend rund 45 Minuten Fußmarsch zur Kapelle.
Zu Fuß: Alternativ kann der Gipfel von Schwaz aus in etwa drei Stunden über markierte Wanderwege erreicht werden.













