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Beschreibung
Das Mausoleum Kaiser Ferdinands II. in Graz ist ein monumentaler Sakral- und Repräsentationsbau und eines der bedeutendsten österreichischen Baudenkmäler aus dem Manierismus. Es besteht aus der Katharinenkirche und der daran anschließenden Grabkapelle.
Kaiser Ferdinand II. wollte eine würdige Begräbnisstätte für sich und einige seiner Familienmitglieder neben dem Grazer Dom errichten lassen und wählte dafür das Areal der bereits bestehenden, von der heiligen Katharina geweihten Friedhofskapelle.
Der Name der Katharinenkirche leitet sich zum einen vom mittelalterlichen Vorgängerbau und zum anderen von der Universität Graz ab, die 1585 von Erzherzog Karl II., dem Vater Ferdinands II., gegründet wurde und ebenfalls die heilige Katharina von Alexandrien als Patronin der Wissenschaften hatte.
Das Mausoleum ist geprägt von zahlreichen Symboliken, die den Glauben und die Herkunft Ferdinand II. beschreiben. Der kreuzförmige Grundriss der Katharinenkirche und die ovale Form der Grabkapelle, wie auch zahlreiche Malereien im Gebäude, versinnbildlichen beispielsweise den christlichen Glauben und die Bekrönungen der Kuppeln in Form eines Zepters und eines Reichsadlers mit Reichsschwert und Reichsapfel symbolisieren die Habsburger Dynastie.
Der Hofkünstler Ferdinands II., Giovanni Pietro de Pomis, agierte beim Bau des Mausoleums als Architekt, Maler und Baumeister und ließ, passend zu seinen mailändischen Wurzeln, viele italienische Stilelemente in das Gebäude einfließen. Der Bau begann 1617, aber de Promis starb 1633 noch vor Vollendung seines Werks. Ferdinand II. starb 1637 ebenfalls vor der Fertigstellung, denn da er als Kaiser in Wien lebte, verzögerten sich die Bauarbeiten und standen schließlich knapp 40 Jahre lang still. Erst sein Enkel, Kaiser Leopold I., ließ die Gesamtanlage mit dem Barockbaumeister Johann Bernhard Fischer von Erlach 1714 tatsächlich fertigstellen. Trotzdem wurde Ferdinand der II. nach seinem Tod im Rohbau beigesetzt.
Gemeinsam mit dem Dom, dem ehemaligen Jesuitenkollegium, der alten Universität und der Burg bildet das Mausoleum mit seinen markanten türkisen Dachkuppeln die „Grazer Stadtkrone“.
Das Mausoleum kann auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten nach Voranmeldung beim Diözesanmuseum oder der Pfarrkanzlei besichtigt werden.
Anfahrt
Das Mausoleum befindet sich in der Burggasse, neben dem Grazer Dom.
Die Bushaltestellen Freiheitsplatz/Schauspielhaus, Palais Trauttmansdorff/Urania und Tummelplatz, wie auch die Straßenbahnhaltestelle Schlossbergplatz befinden sich nur wenige Gehminuten entfernt.