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Routenbeschreibung
Der Nationalpark-Radweg verläuft von Zwieslerwaldhaus bis nach Finsterau durch die bayerische Seite der Natonalparkregion Bayerischer Wald/Šumava. Vorwiegend auf ruhigen und unasphaltierten Schotterwegen erkundet man auf knapp 74 Kilometern das ostbayerisch – tschechische Grenzgebiet und kann so hautnah in das besondere Nationalparkfeeling eintauchen.
Zwieselerwaldhaus - Frauenau
Du startest deine Tour in Zwieslerwaldhaus und folgst den Schildern "Nationalpark-Radweg". Die ersten paar Kilometer fährst du ohne große Steigungen nach Ludwigsthal zum Nationalparkzentrum Falkenstein mit dem Haus zur Wildnis. Die Strecke bis nach Frauenau über Spiegelhütte/Scheuereck erfordert etwas mehr Kondition. Sehenswert ist der Trinkwasserspeicher bei Frauenau, der höchste Naturschuttdamm Deutschlands samt Rastplatz und Panoramaaussicht in Oberfrauenau.
Frauenau – Spiegelau - Neuschönau
Die Tour geht weiter nach Spiegelau. Auf dem Weg dorthin kommst du an einer großzügigen Naturkneippanlage mit Rastbänken vorbei, die zu einer kurzen Erfrischung einlädt.
Auf der Weiterfahrt nach Neuschönau erwartet dich nach einer Flachetappe das Highlight der Region, das Nationalparkzentrum mit seinem weitläufigen Tier-Freigelände, in dem du rund 40 verschiedene Tierarten in großzügig und naturnah gestalteten Landschaftsgehegen beobachten kannst. Hier befindet sich auch ein 1,3 Kilometer langer Baumwipfelpfad mit zahlreichen Erlebnisstationen und einem 44 Meter hohen Baumturm mit einmaliger Aussicht über die Region.
Neuschönau – Mauth - Finsterau
Weiter geht’s in Richtung Mauth. Nach einer schönen Bergabpassage nach dem Tierfreigelände brauchst du nun nochmal deine Kraftreserven. Auf einer „Achterbahnfahrt“ geht es rauf und runter, mit bis zu 20% Steigungs- und Gefällabschnitten.
Auf den letzten 15 Kilometern bis nach Finsterau musst du noch einen relativ steilen Abschnitt bewältigen, bevor du im Freilichtmuseum im historischen Museumswirtshaus einkehren kannst.
Einkehr
Entlang der Strecke findest du in fast allen Gemeinden gute Einkehrmöglichkeiten. Da es dazwischen allerdings durch recht dünn besiedeltes Gebiet geht und die Ortschaften nicht immer direkt durchfahren werden, solltest du etwas Proviant und vor allem genügend Flüssigkeit mitnehmen.
Wissenswertes
- Auf dieser mittelschweren Radtour legst du über 74 km zurück. Die Radtour ist damit eher lang. Im Durchschnitt liegt die Länge der Radtouren in Bayern bei ungefähr 93 km.
- Mit einer Seehöhe zwischen 606 m und 1,135 m gehört die Radtour zu den 15 höchstgelegenen in Deutschland. Auf der Radtour überwindest du 1735 steigende Höhenmeter. Damit gehört die Radtour zu den 15 Touren in Deutschland auf denen du die meisten Höhenmeter überwindest.
- Einkehrmöglichkeiten gibt es entlang dieser Strecke auch.
Highlights der Tour
Halt solltest du beim Hirschgehege in Scheuereck und an der Trinkwassertalsperre in Frauenau machen. Zum intensiven Erleben der Nationalpark-Wälder, die sich gemäß dem Motto "Natur Natur sein lassen" entwickeln dürfen, lohnt sich der kurze Abstecher zum Aufichtenwald-Steg in Spiegelau. Daneben sind vor allem das Tier-Freigelände und der weltweit längste Baumwipfelpfad in Neuschönau einen Besuch wert.
Am Ende der Tour in Finsterau kannst du dir im Freilichtmuseum ansehen, wie die Menschen in der Vergangenheit gelebt haben.
Manches ist im Nationalpark nur auf Wanderwegen zu erkunden. Dazu gibt es an den Verknüpfungspunkten zwischen Wander- und Radweg oft Halteplätze mit Haltebügel zum sicheren Abschließen deines Rads.
Erlebniswege, die dir die schönsten und attraktivsten Stellen im Nationalpark zugänglich machen, geben Einblick in die Wälder, die durch Wind und Borkenkäferbefall tiefgreifend verändert haben. Hier zeigt sich das natürliche Wachsen und Vergehen eines Waldes.
Allgemeines zum Nationalpark
Der Nationalpark Bayerischer Wald wurde im Oktober 1970 als erster deutscher Nationalpark eröffnet und begeistert seitdem viele Besucher mit seinen unberührten Wäldern. 24.222 Hektar Staatswald werden von der Natur regiert und entwickeln sich immer wieder neu. Der bayerische Wald, das riesige Gesteinsbollwerk aus Granit und Gneis, trennt Bayern von Böhmen und das Einzugsgebiet der Donau von dem der Moldau. Zudem verläuft auf dem Hauptkamm die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Tschechien, sowie zwischen den zwei Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava.
Die Naturnähe alter Waldbestände, die Strukturvielfalt der Pflanzenwelt und naturbelassene Standorte auf Hochmooren und Felskuppen ermöglichen eine einzigartigen Tierwelt.
Die Philosophie des Nationalparks „Natur Natur sein lassen“ macht es sich zum Ziel, in einem überwiegenden Teil des Nationalparkgebiets der Natur einen möglichst ungestörten Ablauf der Naturvorgänge zu gewährleisten.
Varianten
Neben der genannten Route hast du viele weitere Möglichkeiten, die Tour auszuweiten oder zu verändern. Der Nationalpark Bayerischer Wald hat ein gut ausgebautes, 200 Kilometer umfassendes Radwegenetz.
In Finsterau führt der Weg weiter über die Grenze 32 Kilometer durch den tschechischen Nationalpark Šumava und endet am Grenzübergang Haidmühle. Auf der bayerischen Seite führt der Donau-Wald-Radweg weiter nach Passau.
Zudem existiert auch noch eine weitere Verbindung, die im tschechischen Streckenteil vom Nationalpark-Radweg abzweigt: der Nationalpark-Radrundweg (hier deckungsgleich mit der Šumava-Tour, Route 33). Hierdurch entsteht eine Rundtour durch den nördlichen Teil des Nationalparks Šumava zurück nach Zwieslerwaldhaus/Bayerisch Eisenstein (ca. 70 km).
Anfahrt zum Startpunkt
Mit dem Auto
Aus Richtung Nürnberg kommend nimmst du die A3 bis zum Autobahnkreuz Deggendorf. Über Rusel geht es nach Regen und von dort über die B11 nach Ludwigsthal.
Wenn du aus München kommst, gelangst du über die A92 zum Startpunkt. Ab Deggendorf geht’s weiter wie zuvor schon beschrieben.
Mit dem Auto fährst du dann bis zum Parkplatz in Zwieslerwaldhaus.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Mit dem Bayerwaldticket reist du preiswert durch den Bayerischen Wald. Mit der Waldbahn 905 erreichst du Ludwigsthal oder Bayerisch Eisenstein, der Ausgangspunkt Zwieslerwaldhaus ist je knapp 5 km entfernt. Ab dem Bahnhof Zwiesel erreichst du Zwieslerwaldhaus auch mit dem Falkensteinbus.