Inhalt
Beschreibung
Ein jüdisches Weltdenkmal
Wer einen Besuch in der tschechischen Universitätsstadt (2015 auch Kulturhauptstadt) Pilsen plant, sollte auf keinen Fall die Große Synagoge verpassen. Neben der Bartholomäus Kathedrale, die sich direkt gegenüber befindet, ist sie eine der Hauptattraktionen der Stadt. Ihre zwei backsteinfarbenen Zwiebeltürme prägen unvergleichlich die Silhouette der Großstadt. Dass sie europaweit die zweitgrößte Synagoge ist und seit Kurzem auch wieder in neuem Glanz erstrahlt, macht die ansässige jüdische Gemeinde besonders stolz. Nur die Große Synagoge im ungarischen Budapest ist größer.
1893 wurde das maurisch-romanische Bauwerk unter Leitung des Architekten Manuel Klotz vollendet. Insgesamt fünf Synagogen gab es damals in Pilsen, von denen heute lediglich die Große Synagoge und die Alte Synagoge bei den Smetana Parkanlagen übrig geblieben sind.
Die westböhmische Großstadt galt aufgrund ihrer günstigen Lage schon immer als kosmopolitisches Zentrum des Landes. So vermischten sich auch unterschiedliche Stilrichtungen in dem Gotteshaus. Das allgemein im romanischen Stil erbaute Kunstwerk enthält neben Elementen der Neorenaissance auch orientalische Ornamente.
Entstehung und Geschichte
Traditionsreiche und wechselvolle Geschichte
Die Region rund um die böhmische Stadt Pilsen wurde schon seit dem 14. Jahrhundert von Juden besiedelt. Trotz der wechselvollen Geschichte der Stadt, hat die Große Synagoge bis in das 21. Jahrhundert überlebt. Während des Nazi Regimes wurde sie zur Lagerhalle umfunktioniert und überstand so die Kriegsjahre 1939-1945.
Die veränderten Umstände sorgten jedoch dafür, dass das Gotteshaus in den Folgejahren immer mehr verfiel. Die jüdische Gemeinde in Pilsen hatte drastisch abgenommen und unter der kommunistischen Vorherrschaft wurde sie zeitweilig geschlossen. Auch nach dem Fall der Sowjetunion 1989 fehlten zunächst die Gelder, das heruntergekommene Gebäude zu sanieren.
Mehr als ein Gotteshaus
Nach einer aufwendigen Renovierung am Ende des letzten Jahrhunderts, übernimmt das historische Bauwerk heute noch weitere Funktionen. Die hervorragende Akustik in Kombination mit einer unverwechselbaren Atmosphäre verwandeln das Gotteshaus in einen Konzert-und Ausstellungssaal der besonderen Art. Der gebürtige Pilsner Karel Gott hat hier bereits ein Konzert gegeben.
Wissenswertes
- Mit CZK120 für den Tagespass gehört das Ausflugsziel zu den 3 günstigsten in Tschechien.
Anfahrt
Mit dem Auto
Von Norden über die A3 in Nürnberg, bzw. über die A93 von Regensburg oder München gelangst du zur A6 Prag. Dieser folgst du ca. 100 Kilometer bis zur Ausfahrt 89. Über die Route 26 gelangst du bis ins Zentrum von Pilsen. Dort kreuzt die Straße die Route 25, welcher du rechts noch ein kurzes Stück folgst, ehe sich auf der rechten Seite Bereits die Große Synagoge befindet.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
In Pilsen halten zahlreiche Fernverkehr Züge, die auch überregionale Ziele anfahren. Innerhalb der Stadt kannst du das Meiste bequem zu Fuß erledigen. Außerdem sind das Straßenbahn- und Busnetzwerk gut ausgebaut.