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Beschreibung
Der Nationalpark Bayerischer Wald ist der älteste und erste Nationalpark Deutschlands. Auf einer Fläche von 243 Quadratkilometern gilt hier an der tschechischen Grenze die Philosophie "Natur Natur sein lassen". Bei Führungen und Wanderungen erhältst du Einblicke in die wilde Waldlandschaft, die in den letzten Jahren durch Windwurf und Borkenkäferbefall tiefgreifend verändert wurde.
Bei deinem Besuch im Nationalpark Bayerischer Wald hast du viele verschiedene Möglichkeiten etwas zu unternehmen. Neben 350 Kilometer gut markierten Wanderwegen gibt es einige besondere Ausflugsziele, die in der Nähe der beiden Nationalparkzentren an Lusen (Landkreis Freyung-Grafenau) und Falkenstein (Landkreis Regen) liegen. Highlights dort sind unter anderem die Tier-Freigelände und der Baumwipfelpfad.
Nationalparkzentrum Lusen
- Hans-Eisenmann-Haus: Im Besucherzentrum kannst du dich über das Angebot des Nationalparks informieren und die Dauerausstellung "Weg in die Natur. Eine Geschichte von Wald und Menschen." besuchen.
- Tier-Freigelände: Auf einer Fläche von rund 250 Hektar befinden sich dieses weitläufige Landschaftsgehege. Neben Bären, Wölfen, Luchsen und Elchen leben auch noch zahlreiche weitere Säugetier- und Vogelarten der heimischen Tierwelt im Tier-Freigelände.
- Baumwipfelpfad: Am Baumwipfelpfad im Nationalpark Bayerischer Wald kannst du bis zu 25 Meter über dem Waldboden Natur spazieren gehen und dabei den tollen Ausblick über das Nationalparkgebiet genießen.
- Pflanzen- und Gesteins Freigelände: Ein großer "Naturgarten" umgibt das auf einer kleinen Anhöhe gelegene Hans-Eisenmann-Haus. Hier kannst du die typischen Pflanzen der Waldlandschaft im Bayerischen Wald in ihrer Schönheit oder Schlichtheit im Jahreszyklus kennen lernen.
Nationalparkzentrum Falkenstein
- Haus zur Wildnis: Das Haus zur Wildnis ist das Besucherzentrum des Falkenstein-Gebiets. Es informiert dich über den Nationalpark Bayerischer Wald und den Nationalpark Šumava sowie über die umgebende Region.
- Tier-Freigelände: Ein Fußweg am Haus zur Wildnis führt durch das Tier-Freigelände. Hier triffst du unter anderem auf Wildpferd, Wolf und Luchs.
- Steinzeithöhle: In der Steinzeithöhle im Tier-Freigelände gelangst du auf eine Reise ins Eiszeitalter des Bayerischen Waldes.
- Rothirschgehege in Scheuereck: Auf einem 300 Meter langem Wanderweg wanderst du mitten durch das Gehege der Rothirsche. Im Sommerhalbjahr kannst du so die Tiere hautnah erleben.
Waldgeschichtliches Museum St. Oswald
- Drei innovative Ausstellungen erwarten Besucher im Waldgeschichtlichen Museum in St. Oswald. Diese sind folgenden Themen gewidmet: "Der Mensch prägt den Wald", "Der Wald prägt den Menschen" und "Wald entsteht". Highlights sind unter anderem eine Magmakammer, ein Moorfahrstuhl und ein begehbarer Baum. Alle Installationen sind dreisprachig (deutsch, englisch, tschechisch).
Entstehung und Geschichte
Bayerischer Wald, Böhmerwald, Šumava sind die wechselnden Namen für ein und dasselbe Gebirge in der Mitte Europas. Das mächtige Bollwerk aus Gneis und Granit trennt Bayern von Böhmen und das Einzugsgebiet Donau von dem der Moldau. Das Landschaftsrelief zeugt mit den abgerundeten, langgezogenen Bergkuppen, den sanft ansteigenden Hängen, plateauartigen Hochflächen und den muldenartigen Tälern von langer Verwitterung und von der Feinmodellierung durch die Eiszeiten.
Streit zwischen Naturschützern und Touristikern
Schon in den 1960igern hab es einen Streit zwischen Naturschützern und der Tourismusindustrie über die zukünftige Nutzung des Rachel-Lusen-Gebietes im Bayerischen Wald. Damals sollten neue Skiabfahrten und Lifte der bis dahin unberührten Waldregion mehr Tourismus und sichere Einnahmen bescheren. Das Gegenangebot war die Schaffung eines Nationalparks, eine alte Idee, die bereits Anfang des 20. Jahrhunderts aufkam.
Am 11. Juni 1969 beschloss der Bayerische Landtag einstimmig, im Bayerischen Wald einen Nationalpark einzurichten. So konnte am 7. Oktober 1970 der Nationalpark Bayerischer Wald schließlich als erster deutscher Nationalpark feierlich eröffnet werden. Im August 1997 wurde der Nationalpark um 11.000 Hektar Staatswald auf insgesamt 24.222 Hektar erweitert.
Anfahrt
Nationalparkzentrum Lusen
Um aus Richtung Deggendorf in Nationalparkzentrum Lusen zu gelangen fährst du über die Autobahn A3 bis zur Ausfahrt 111-Hengersberg und folgst von dort der B533 bis Grafenau. Am Kreisverkehr nimmst du anschließend die dritte Ausfahrt. Du fährst weiter bis Aufeld, biegst vor der Tankstelle rechts ab und fährst weiter über Neuschönau bis zum Parkplatz am Nationalparkzentrum.
Nationalparkzentrum Falkenstein
Das Nationalparkzentrum Falkenstein erreichst du aus Richtung Cham kommend über die B85, der du ca 26 Kilometer folgst. Bei Hof biegst du links ab Richtung Geiersthal/Altnußberg. Am nächsten Kreisverkehr fährst du geradeaus in die Hauptstraße und biegst am Ende rechts ab auf die Teisnacher Straße. An den beiden nächsten Kreisverkehren nimmst du jeweils die zweite Ausfahrt. Kurz vor Bodenmais folgt ein weiterer Kreisverkehr, den du an der ersten Ausfahrt verlässt. Nach etwa 2 Kilometern biegst du links ab und folgst anschließend der Arberseestraße. Du fährst auf die B11 und folgst dieser 2 Kilometer, bis du links auf die Waldhausstraße abbiegst und dieser bis zum Nationalparkzentrum folgst.
Waldgeschichtliches Museum
Aus Richtung Deggendorf fährst du auf der A3 bis Hengersberg und folgst der B533 bis Grafenau. In Aufeld biegst du vor der Tankstelle rechts ab. Nach ca. 2 Kilometern biegst du links ab und fährst weiter bis zum Waldgeschichtlichen Museum.