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Beschreibung
Bei einem Blick auf die Gemeinde Erl bei Kufstein stechen zwei Dinge sofort ins Auge: Das Kaisergebirge, das hinter dem Ort majestätisch in die Höhe ragt, und ein auffallender weißer Gebäudekomplex: das weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Passionsspielhaus.
Die Architektur des Bauwerks gilt nicht nur als Klassiker der Nachkriegsmoderne, sondern sorgt zusätzlich für eine einzigartige Akustik. Alle sechs Jahre locken die hier veranstalteten Passionsspiele tausende Besucher in die überschaubare Tiroler Gemeinde, die sich voll und ganz mit der Festspieltradition identifiziert hat. So kommt es nicht selten vor, dass rund die Hälfte der 1450 Einwohner auch selbst mit an den Aufführungen beteiligt ist.
Die Festspiele zwischen Tradition und Moderne
Als wichtiges Merkmal der Tiroler Kultur, geht die Tradition der Festspiele bis ins Mittelalter zurück. Erl zählt damit neben Oberammergau europaweit zu den ältesten Austragungsorten.
2019 werden die nächsten Passionsspiele aufgeführt. Doch auch zwischen den Festspieljahren ist in Erl etwas geboten, denn das Haus dient auch als Konzertsaal für hochrangige Orchesterkonzerte. Seit 1998 finden zusätzlich die Tiroler Festspiele Erl statt.
Auf vereinbarten, kostenlosen Führungen kannst du einen Blick hinter die Kulissen werfen. Dabei lernst du was sich vor, beziehungsweise nach einer Veranstaltung abspielt und wie viel Organisation und Vorbereitung hinter jedem einzelnen Auftritt stecken.
Entstehung und Geschichte
Die Passionsspieltradition in Erl ist bereits über 400 Jahre alt und findet regelmäßig im sechsjährigen Rhythmus statt. Zu Beginn dienten unteranderem ein Wirtshaus und eine Brauerei als Austragungsort, ehe Anfang des 20. Jahrhunderts im Ortsteil Weidau ein riesiges Spielhaus erbaut wurde. Ein Brand 1933 zerstörte es jedoch komplett. Rund 20 Jahre später begann der Bau des heutigen Passionsspielhauses. Architekt Robert Schuler erschuf ein Meisterwerk, das durch seine außergewöhnliche Art Blickfang und Wahrzeichen der kleinen Gemeinde Erl geworden ist. Dabei steht es in keinem Widerspruch zur natürlichen Umgebung sondern fügt sich harmonisch in die Vorgebirgslandschaft ein.
Nicht weniger als 1.500 Besucher finden hier Platz und können beobachten, was sich auf der 25 Meter breiten Bühne abspielt. Damit ist es das größte Parterretheater in ganz Österreich.
In den letzten Jahren wurde der Komplex immer wieder erweitert und erneuert, so kam ein separater Buffetbereich oder der Kunstraum als zusätzlicher Veranstaltungsraum dazu.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Über die A8 Innsbruck-Salzburg, dann A96 Inntalautobahn und die Ausfahrten Brannenburg/Nußdorf oder Oberaudorf erreichst du die Grenzgemeinde vignettenfrei.
Von Innsbruck kommend fährst du über die A12 und nimmst dann die Ausfahrt Kufstein Nord oder Oberaudorf.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:
Vom Bahnhof Kufstein erreichst du Erl bequem und innerhalb 15 Minuten per Taxi oder mit dem Postbus.