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Beschreibung
Mehr als 6 Millionen Besucher strömen jedes Jahr auf die Münchner Theresienwiese, wenn es auf dem größten Volksfest der Welt wieder heißt: O’zapft is! Insgesamt 200 Schaustellerbetriebe, knapp 80 Attraktionen und zahlreiche Festzelte erwarten die Besucher beim Oktoberfest. Traditionelle Tracht wie Dirndl und Lederhosen zu tragen gehört für viele Besucher zum Programm.
Zu einem Besuch auf der Wiesn gehören für die meisten auch die Bierzelte. In 17 großen und 21 kleinen Festzelten kannst du dir eine kühle Maß Wiesnbier schmecken lassen. Aber aufgepasst: Die Münchner Brauereien stellen für die Wiesnzeit extra ein spezielles Bier her, das zirka 5,8 bis 6,4 Volumenprozent Alkohol enthält und damit deutlich stärker ist als normales Schankbier. Zu den größten und bekanntesten Zelten gehören u.a. das Löwenbräu, das Paulaner, das Schottenhamel oder das Hacker Festzelt (auch bekannt als „Der Himmel der Bayern“). Vor allem am Wochenende ist in den Wiesnzelten besonders viel los. Wer also keine Reservierung hat oder es etwas gemütlicher und ruhiger mag, sollte tagsüber und unter der Woche aufs Oktoberfest gehen.
Abseits der Bierzelte warten auf die Besucher zahlreiche nostalgische und moderne Attraktionen und Fahrgeschäfte. Zu den bekanntesten zählen die Todeswand, die Zugspitzbahn, der Toboggan, das Teufelsrad, das Schichtl, die Hex’n Wipp’n, der Olympia Looping und natürlich das Riesenrad. Jedes Jahr kommen zusätzliche Fahrgeschäfte dazu, um bei den Besuchern den Adrenalinpegel in die Höhe schnellen zu lassen.
Die Oide Wiesn
Wer im Trubel des Oktoberfests die Nostalgie und die bayerische Gemütlichkeit vermisst, findet am Südteil der Theresienwiese neben dem Riesenrad die Oide Wiesn. Hier warten historische Fahrgeschäfte wie der „Kettenflieger Kalb“ von 1919 auf die Wiesnbesucher. Angestoßen wird in den drei Bierzelten Tradition, Herzkasperlfestzelt und Zur Schönheitskönigin. Anders als auf dem großen Oktoberfest zahlt man für die Oide Wiesn Eintritt (4,- Euro). Dafür kosten die Fahrgeschäfte nur 1,- Euro.
Die Oide Wiesn fand 2010 zum ersten Mal statt und war eigentlich nur als einmaliges Event zum 200-jährigen Jubiläum des Oktoberfests geplant. Da sie aber so gut bei den Münchnern ankam, wurde sie zum festen Bestandteil der Wiesn. Alle vier Jahre muss sie allerdings aussetzen, weil sich die Oide Wiesn ihren Platz mit dem Bayerischen Zentral-Landwirtschaftsfest teilt.
Oktoberfest im September?
Wegen der kühlen Temperaturen im Oktober beginnt das Fest bereits im September. Fassanstich ist der erste Samstag nach dem 15. September, das Ende der Wiesn ist am ersten Sonntag im Oktober. Als Ausnahme gilt, wenn der erste oder zweite Oktober ein Sonntag ist. Dann verlängert sich das Fest bis zum dritten Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit. Daher hat das Oktoberfest eine Dauer von mindestens 16, aber höchstens 18 Tagen.
Entstehung und Geschichte
Der Beginn einer langen Tradition
Der erste Vorläufer zum Oktoberfest fand am 10. Oktober 1810 statt. Zu Ehren der Hochzeit von Ludwig von Bayern und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen wurde auf der Wiese ein Pferderennen ausgetragen. Diese wurde nach der Braut benannt: Theresienwiese.
Schon ein Jahr später war man sich einig, dass das Fest weitergehen musste. Auf der Theresienwiese fand erneut eine Feier mit Pferderennen und Präsentationen der bäuerlichen Leistungen statt. Veranstalter war der „Landwirtschaftliche Verein bäuerlicher Leistungen“. Bereits im Jahr 1813 musste das Fest aufgrund der napoleonischen Kriege ein erstes Mal pausieren. In den Folgejahren wurde die Wiesn als privatfinanzierte Feier ausgetragen und liegt seit dem Jahr 1819 endgültig in den Händen der Stadt München. Im Laufe der Zeit kamen immer mehr Schausteller, Karusselle sowie Buden dazu. Das Oktoberfest erhielt Volksfestcharakter.
Im Jahr 1850 wurde die 18,50 Meter hohe „Bavaria“ enthüllt. Sie ist Patronin Bayerns und wacht seitdem über das Oktoberfest. Neben der Bronzestatue wurden außerdem Teile der Ruhmeshalle eingeweiht. Ein weiterer wichtiger Punkt in der Oktoberfest-Geschichte ist die Wiesn im Jahr 1881. Damals wurde die erste Hendlbraterei eröffnet. Seitdem werden die Wiesnhendl verkauft und gehören wie Dirndl und Lederhosen zum Oktoberfest. Im Laufe der Jahre nahmen die Feierlichkeiten immer mehr den Charakter eines Volksfestes an. Größere Bierzelte, Karusselle, Schausteller und Musikkapellen sorgten für die Unterhaltung und Bewirtung der Besucher.
Das Oktoberfest im 20. Jahrhundert
Im Jahr 1910 feierte die Wiesn ihr 100. Jubiläum. Das größte Zelt bot 12.000 Menschen Platz, immer mehr Fahrgeschäfte wurden eröffnet. Allerdings musste das Oktoberfest während des Ersten und Zweiten Weltkrieges sowie der Inflation in den 20er-Jahren mehrfach ausfallen. Kleinere stattfindende Herbstfeste sollten den Ausfall minimieren. 1949 fand das erste Oktoberfest nach den Kriegen statt, Pferderennen wurden nur noch zum 150. Und 200. Jubiläum ausgetragen.
Münchens damaliger Oberbürgermeister Thomas Wimmer zapfte 1950 das erste Oktoberfestfass an. Dies war die Geburtsstunde einer Tradition, die bis heute anhält: Jedes Oktoberfest wird mit dem Anstich des ersten Fasses durch den amtierenden Oberbürgermeister und den Worten „O’zapft is“ eröffnet.
Anfahrt
Mit dem Auto
München liegt an den Autobahnen A8, A9, A92, A94, A95, A96 und A99. Wenn du im Zentrum parken möchtest, folgst du am besten dem ausgeschriebenen Parkleitsystem. Eine andere Möglichkeit ist die Benutzung von P+R-Stationen im Umland. Von dort gelangst du mit dem Bus oder der S-Bahn zur Wiesn.
Mit dem Fernbus
Möchtest du mit dem Fernbus nach München reisen, erreichst du die Station an der Hackerbrücke mit vielen Linien aus dem In- und Ausland. Von der Haltestelle sind es nur wenige Gehminuten zur Theresienwiese. Der Weg dorthin ist ausgeschildert.
Mit den öffentlichen Verkehrsmittel
Der Münchner Flughafen befindet sich etwas außerhalb der Innenstadt. Die S-Bahn-Linien 1 und 8 fahren in regelmäßigen Abständen zwischen dem Flughafen und den wichtigsten Haltestellen im Zentrum umher.
Wenn du mit dem Zug in die bayerische Landeshauptstadt fährst, ist der Hauptbahnhof dein Ziel. Von dort fahren die U-Bahn-Linien U4 und U5 direkt zur Station „Theresienwiese“.
Zu Fuß läufst du etwa zehn Minuten vom Hauptbahnhof zum Oktoberfest. Du verlässt das Bahnhofsgebäude am Ausgang Bayerstraße. Dem Straßenverlauf für zirka 300 Meter folgen und links in die Hermann-Linger-Straße abbiegen. Nach weiteren 400 Metern erreichst du die Festwiese.