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Beschreibung
Mitten im Herzen von Budapest, nur wenige Schritte von der Donau entfernt, erhebt sich die imposante Kuppel der St.-Stephans-Basilika (Szent István Bazilika) über die Dächer der Stadt. Die größte Kirche Ungarns begeistert nicht nur durch ihre monumentale Architektur und kunstvolle Ausstattung, sondern auch durch ihre spirituelle Bedeutung und das spektakuläre Panorama von der Aussichtsterrasse.
Ein Meisterwerk der Neorenaissance
Schon beim Betreten des Platzes fällt die symmetrische Fassade mit ihren zwei Türmen und dem mächtigen Mittelportal ins Auge. Dahinter verbirgt sich ein beeindruckender Innenraum, der bis zu 8.500 Besuchern Platz bietet. Goldene Ornamente, kunstvolle Mosaike, Marmorsäulen und ein prachtvoll gestalteter Hochaltar lassen schnell erkennen, dass hier nicht gespart wurde. Höhepunkt ist die 96 Meter hohe Kuppel – wer die 297 Stufen (oder den Aufzug) nicht scheut, wird oben mit einem fantastischen 360-Grad-Blick über Budapest belohnt.
Die Basilika ist auch ein Ort der Musik: Regelmäßig finden hier Orgelkonzerte und klassische Aufführungen statt – ein Erlebnis, das Gänsehaut garantiert. Wer tiefer in die Geschichte eintauchen will, kann an geführten Touren teilnehmen, die auch die Schatzkammer oder die Kuppel einschließen.
Tipp: Besonders lohnenswert ist der Besuch am späten Nachmittag – dann fällt das Licht besonders stimmungsvoll durch die bunten Fenster.
Die Heilige Rechte: Ungarns bedeutendste Reliquie
Ein weiteres Highlight ist die sogenannte Heilige Rechte (Szent Jobb): die mumifizierte rechte Hand von Stephan I., dem ersten König Ungarns und Namensgeber der Basilika. Sie wird in einer Seitenkapelle in einem kunstvoll verzierten Schrein aufbewahrt und ist für viele Gläubige eine wichtige Pilgerstätte. Besonders zum Nationalfeiertag am 20. August spielt die Reliquie eine zentrale Rolle bei den Feierlichkeiten.
Entstehung und Geschichte
Die Geschichte der St.-Stephans-Basilika reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Erste Pläne entstanden bereits in den 1840er-Jahren. Der Bau begann 1851 unter der Leitung des Architekten József Hild. Nach dessen Tod übernahm Miklós Ybl das Projekt und gab der Kirche ihr heutiges Gesicht im Stil der Neorenaissance. Doch auch Ybl erlebte die Fertigstellung nicht mehr. Erst 1905, nach über fünf Jahrzehnten Bauzeit und mehreren Unterbrechungen, wurde die Basilika unter der Leitung von József Kauser feierlich eingeweiht. Seit 1987 gehört sie als Teil des Budapester Stadtzentrums zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Anfahrt
Die St.-Stephans-Basilika liegt im Herzen des 5. Bezirks von Pest, nur wenige Schritte vom Széchenyi István tér und der Donau entfernt. Vom Donauufer, der Kettenbrücke oder der Flaniermeile Váci utca ist sie bequem zu Fuß erreichbar. Die beste Anbindung bieten die U-Bahnlinien M1 (Station "Bajcsy-Zsilinszky út") und M3 ("Arany János utca") – beide nur rund 3 Gehminuten entfernt. Alternativ halten die Buslinien 15 und 115 direkt an der Haltestelle "Hercegprímás utca", gleich um die Ecke.