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Beschreibung
Der Naschmarkt, der auch den Namen "Bauch von Wien" trägt, umfasst auf 2,3 Hektar über 120 Marktstände und Lokale sowie 30 Verkaufsstände von Bauern mit saisonaler Ware, Obst und Gemüse.
Kulinarisches Angebot
Das kulinarische Angebot reicht von regional wienerisch über Fisch, indisch, asiatisch und italienisch bis hin zu orientalischen Spezialitäten. Auch das Bio-Angebot am Naschmarkt wird immer größer. Samstags wird an mehreren Marktständen Ware in Bioqualität angeboten, wobei die Stände mit kleinen Bio-Eck-Tischfahnen ausgestattet sind, um leichter erkannt zu werden. Seit April 2018 findet jeden Monat ein besonderer Markt unter wechselndem Motto statt.
Rund um den Naschmarkt
Um den Naschmarkt für junges Publikum interessant zu machen, legen am Wochenende DJs an manchen Ständen auf und durch moderne Architektur sind viele der alten Marktstände nun zu Treffpunkten geworden. Auch in der Umgebung des Naschmarkts entstehen viele Lokale und Cafes, die von der touristischen Anziehungskraft des Marktes profitieren. Samstags findet direkt neben dem Naschmarkt auf einem 7000 m2-Areal ein Flohmarkt statt, auf dem mittlerweile ca. 400 private und gewerbliche Anbieter ihre Waren ausstellen.
Entstehung und Geschichte
Im Mittelalter lag das Areal, in dem der erste Naschmarkt entstand, am Wienfluss inmitten von Weinbergen und beherbergte die beiden meist frequentierten Bordelle der Stadt. Bis 1774 war ein Markt mit landwirtschaftlichen Produkten an dieser Stelle, nach Protest wurde dieser vor die Tore Wiens verlegt, wo er sich ab ca. 1820 als Naschmarkt etablierte.
Namensgebung
Die genaue Namensherkunft des Naschmarktes ist ungeklärt. Der Name könnte sich aus der Bezeichnung als "Aschenmarkt" entwickelt haben, da am Ort des Marktes zuvor eine Aschen- und Müllablagerungsstätte war. Er könnte auch darauf zurückzuführen sein, dass an dieser Stelle ein kleiner Milchmarkt existiert hatte ("Asch" war eine traditionelle Bezeichnung für den Milcheimer) oder sehr wahrscheinlich auf die naheliegende Tatsache, dass am Markt Naschereien vertrieben wurden. 1905 erhielt der Markt seinen offiziellen Namen und besaß zu dieser Zeit 900 Stände.
Der heutige Naschmarkt
In seiner jetzigen Form wurde er von Otto Wagner geplant und 1916 eröffnet. Während des 1. Weltkrieges errichtete man nach dem Entwurf von Friedrich Jäckel Standbauten, die bis heute das Erscheinungsbild des Naschmarktes prägen und deshalb unter Denkmalschutz stehen. 1977 wurde der Flohmarkt an seinen heutigen Platz übergesiedelt. Von 1993 bis 1998 sowie von 2010 bis 2015 fanden umfangreiche Sanierungen statt.
2005 erließ man ein Verbot der Umwandlung von Geschäften in Gaststätten, das man 2006 wieder aufhob. Man wollte damit dem Wandel des traditionellen Marktes mit Obst- und Gemüsehändlern sowie landwirtschaftlichen Produkten in einen mit modernen Lokalitäten und zunehmenden gastronomischen Betrieb entgegenwirken.
Anfahrt
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Der Naschmarkt liegt zwischen dem Karlsplatz und der Kettenbrückengasse.
U4: Station Kettenbrückengasse
U1, U2, U4: Station Karlsplatz